Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren beim ersten Spatenstich in Münster dabei. Foto: Jens Könning/NRW-Wirtschaftsministerium
05.04.2022

Baustart für Batterieforschungszentrum

Umweltfreundliche, langlebige und leistungsstarke Batterien sind eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Die Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) in Münster soll zur Großforschungsanlage für die Produktion der Zellen von morgen werden. 

Mit dem Baustart geht der Aufbau der FFB in die heiße Phase. Im Hansa-BusinessPark in Münsters-Amelsbüren entsteht in unmittelbarer Nähe zur Querung der Autobahn A1 mit dem Dortmund-Ems-Kanal auf einer Fläche von mehr als 55.000 Quadratmetern „zukunftsweisende, strikt anwendungsorientierte Forschungsfertigung für die großskalige Batteriezellproduktion“, teilt das NRW-Wirtschaftsministerium mit.

Bereits Ende 2022 stünden dem Fraunhofer-Institut im ersten Bauabschnitt mehr als 3.000 Quadratmeter Fläche für den Aufbau von Forschungsanlagen zur Verfügung, heißt es weiter. Damit werde der Forschungs-Betrieb schrittweise am endgültigen Standort konzentriert und ausgebaut. Der Bund investiert in das Vorhaben bis zu 500 Millionen Euro, das Land Nordrhein-Westfalen ist als Bauherr mit bis zu 180 Millionen Euro dabei. 

„Einzigartige Forschungseinrichtung“

„Mit der FFB entsteht hier in Münster eine einzigartige Forschungseinrichtung: Ergebnisse bundesweiter Batterie- und Produktionsforschung werden hier gebündelt und gemeinsam mit der Industrie reif für eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Serienfertigung gemacht“, sagt NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart ergänzte mit Blick auf die Störung der Lieferketten während der Pandemie: „Ziel des Gesamtvorhabens FFB ist der Aufbau einer eigenen strikt anwendungsorientierten Batteriezellproduktion in Deutschland und Europa – gemeinsam mit der Industrie. Bei dieser wichtigen Schlüsseltechnologie müssen wir mittelfristig unabhängig werden von Anbietern aus Fernost.“

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Im Zentrum der Forschung am FFB steht die Erprobung und Weiterentwicklung ökonomischer und ökologisch nachhaltiger Fertigungsverfahren für aktuelle sowie künftige Zelltechnologien. Industrieunternehmen sollen dort entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion Prozessschritte für ihre Zwecke optimieren. Dabei werden sie wissenschaftlich begleitet. 

Meilenstein für Münster

Neben der Fraunhofer-Einrichtung FFB, die den Standort betreiben wird, sind als Partner das MEET Batterieforschungszentrum der WWU Münster, der Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen und das Helmholtz-Institut Münster, eine Außenstelle des Forschungszentrums Jülich, beteiligt. Auch darüber hinaus steht die FFB allen Interessierten aus Wissenschaft und Wirtschaft für die Zusammenarbeit offen. Bereits der Bau der Gesamtanlage werden wissenschaftlich begleitet. So sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie Trocken- und Reinräume effizient geplant und gebaut werden können.

Für die Stadt Münster ist der Baubeginn ein wichtiger Meilenstein. „Münster wird zum Hotspot der Batteriezellforschung in Deutschland. Energiewende und Klimaschutz gepaart mit Forschung und Wissenschaft – das Leuchtturmprojekt FFB passt perfekt zum Wissens- und Wirtschaftsstandort Münster und Nordrhein-Westfalen“, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Markus Lewe. Rund 60 Fachleute arbeiten bereits im sogenannten FFB Workspace. Dort forschen sie an einer Beschichteungsanlage für Elektroden, die zu einem späteren Zeitpunkt in die FFB umziehen wird.

wsp

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