Beeindruckende Bilder
In Düsseldorf sind die NRW-Pressefotografen des Jahres ausgezeichnet worden. Unter den Preisträgern sind auch Fotografen aus Westfalen.
Mit seinem Foto eines Förster der über eine verbrannte Waldfläche bei Lüdenscheid blickt, hat Ralf Rottmann (Funke Medien) den zweiten Platz belegt. Das Bild „Nach dem Feuer. Ein Förster erzählt“, das in der Westfalenpost erschienen ist, überzeuge durch seine Perspektive auf die Zerstörung durch Naturgewalt, heißt es in der Jurybegründung. Und weiter: „Man fühlt sich an Caspar David Friedrich erinnert. Und doch geht es um etwas ganz anderes, eher um die Apokalypse.“ Das Foto sei auch ein Sinnbild für eine der größten politischen Herausforderungen der Zeit, den Klimawandel, der den Menschen immer wieder mit Wetterextremen begegnete, weltweit und auch in Nordrhein-Westfalen.
Auf den ersten Platz wählte die Jury das Foto „Unbeirrbar“ von Barbara Schnell für die Frankfurter Rundschau. Aufgenommen wurde es bei einer Protestaktion gegen die Abbaggerung des Dorfes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier. Zu sehen ist ein Aktivist, der sich am Werksschutz vorbeigeschlichen hat und mit einer flehenden Geste vor dem Schaufelrad eines Braunkohlebaggers am Tagebau Garzweiler kniet. Der Aktivist weicht unbeirrbar nicht von der Stelle, obwohl sich der Bagger – erst recht unbeirrbar – weiter dreht. Das Siegerbild bringe die Auseinandersetzungen um die Energiepolitik in beeindruckender Weise auf den Punkt, so die Jury.
Ein besonderes Wahllokal
Auf dem dritten Platz wurde das Foto „No Shopping, no shopping – Niedrigwasser im Rhein“ von Benjamin Westhoff gewählt. Es zeigt einen verrosteten Einkaufswagen am Grund des Rheins, der durch das extreme Niedrigwasser freigelegt wurde. Ein Sonderpreis geht an den Fotografen Gerd Wallhorn, der eine Szene in einem außergewöhnlichen Wahllokal festgehalten hat.
Nachwuchspreis geht nach Soest
Mit dem Nachwuchspreis wurde Daniel Schröder vom Soester Anzeiger ausgezeichnet. Zu sehen ist ein Schwein, das einen Scheunenbrand überlebt hat, und zwischen den Feuerwehrleuten, die noch bei der Arbeit sind, hin und her läuft.
Der Preis ist vom Präsidenten des Landtags, André Kuper, ins Leben gerufen worden. In diesem Jahr wurde zum fünften Mal vergeben. 66 Fotografinnen und Fotografen reichten insgesamt 226 Bilder ein, teilt der Landtag mit. Im Landtag ist aktuell eine Ausstellung mit insgesamt 35 Fotos zu sehen – sie zeigen, was 2022 in NRW wichtig war.
wsp