01.02.2012

Bei jedem fünften Kindergartenkind wird zu Hause kaum Deutsch gesprochen

Westfalen (wh). In westfälischen Kindergärten hat jedes dritte Kind ausländische Wurzeln. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Landesamtes hervor (Stichtag 31. März 2011). Demnach kommen 32,8 Prozent der insgesamt 229.490 unter Sechsjährigen aus einer Familie, in der mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft ist. Bei jedem fünften Kind wird zu Hause nur wenig oder kein Deutsch gesprochen.
Bei den Zahlen, die innerhalb eines Jahres leicht gestiegen sind, gibt es deutliche regionale Unterschiede. So stammt in Gelsenkirchen mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) der Kindergartenkinder aus einer Familie, in der ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurde. In 37,3 Prozent aller Gelsenkirchener Familien mit kleinen Kindern wird sich zu Hause überwiegend in einer Fremdsprache unterhalten. Den landesweit niedrigsten Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund verzeichnen die Kitas in den Kreisen Coesfeld (15,1 Prozent) und Borken (20,5 Prozent).
Anette Stein, Expertin für frühkindliche Bildung bei der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh, weist darauf hin, dass "der Spracherwerb bei Kindern vor allem durch Gespräche mit Erwachsenen gefördert wird". Vor diesem Hintergrund fordert sie mehr Unterstützung für frühkindliche Sprachförderung, etwa durch mehr und besser ausgebildete Erzieher in Kitas.

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