Bekenntnis zum Böckstiegel-Museum
Der Kreis Gütersloh sichert die Zukunft des Museums Peter August Böckstiegel (PAB) in Werther mit einer deutlichen Erhöhung der Zuschüsse um rund 300.000 Euro in diesem Jahr.
Damit trägt der Kreis Gütersloh in diesem Jahr 765.543 Euro zur Finanzierung des Museums bei. Zunächst gehe es um eine Sicherung des Betriebs, heißt es in einer Mitteilung des Kreises, nachdem sich der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport sowie dann auch der Kreisausschuss für die Erhöhung der Finanzmittel ausgesprochen hatten. Der Kreistag muss in seiner Sitzung im März „grünes Licht“ für das Vorhaben geben.
„Erhebliche Risiken“
Grund der Erhöhung ist die prekäre Situation des 2018 eröffneten Museums. Laut einer Bestandsaufnahme des LWL-Museumsamtes bestehen dort „erhebliche Risiken für den dauerhaften Betrieb und die Qualität der Museumsarbeit“. Zu wenig Personal, das teilweise nicht angemessen vergütet wird, ein knappes Budget für Marketing und Ausstellungen sowie fehlende Büroräume zählen zu den Problemen. Teilweise würden der künstlerische Leiter des Museums, David Riedel, und die Geschäftsführerin Vera Keßeler einspringen, wenn Personal in anderen Bereichen fehle. Auch anstehende Tariferhöhungen, steigende Energiekosten und Investitionen in den Erhalt des historischen Gebäudes werden perspektivisch das Budget belasten. Zudem wurden bisherige Annahmen zu Einnahmen, zum Beispiel aus Spenden, bereinigt, um ein realistisches Bild zu erhalten. „Es besteht das Risiko, den überragenden Erfolg des Hauses und die durchgehend positive Berichterstattung zu gefährden“, heißt es in dem Bericht des LWL-Museumsamtes. Um die Qualität der Museumsarbeit zu sichern, werden daher für die kommenden Jahre weitere Investitionen empfohlen, zum Beispiel in zusätzliche Stellen. Über diese Planung will der Ausschuss zu einem späteren Zeitpunkt abstimmen. Fraglich ist zudem, ob weitere Zuschussgeber für das Museum gewonnen werden können.
Das Museum PAB, getragen durch die Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, besteht aus dem Geburtshaus des expressionistischen Malers (1899-1951) und dem Neubau, der mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gebaut und 2018 eröffnet wurde. Immer wieder sorgte das Haus überregional mit Sonderausstellungen für Aufmerksamkeit. Aktuell wird dort in der Schau „Westfälische Wege in die Moderne“ ein bislang wenig bekanntes Kapitel der westfälischen Kunstgeschichte präsentiert: Die Geschichte der Künstlergruppen „Rote Erde“ und „Der Wurf“, zu sehen bis zum 23. April 2023.
aki, wsp
