Bertelsmann-Studie: Kommunale Sozialausgaben auf Rekordniveau
Westfalen (wh). Kommunale Sozialausgaben sind auf Rekordniveau, berichtet die Gütersloher Bertelsmann-Stiftung in einer aktuellen Studie. Einige westfälische Städte müssen demnach für Sozialleistungen knapp die Hälfte ihres Haushaltsbudgets aufwenden.
Besonders hoch sind die Sozialausgaben für Städte und Landkreise mit einem hohen Anteil von Empfängern von SGB-II-Leistungen ("Hartz 4"). Die Stadt Dortmund mit einer SGB-II-Quote von 14 Prozent, wendet laut der Bertelsmann-Studie 49 Prozent ihres Etats für Soziales auf, in Hamm (12 Prozent SGB II) und Bielefeld (11 Prozent) sind es jeweils 48 Prozent.
Deutlich niedriger ist dieser Anteil in den ländlich geprägten Regionen Westfalens wie dem Kreis Olpe (36 Prozent) sowie dem Kreis Höxter und dem Hochsauerlandkreis (jeweils 39 Prozent). Dort liegen auch die SGB-II-Quoten relativ niedrig bei vier bis fünf Prozent.
Durchschnittlich liegt der Sozialausgabenanteil in NRW bei 43 Prozent. Der Untersuchungszeitraum der Studie ist das Jahr 2012.
Entscheidend für die Höhe der Sozialausgaben sei die Sozial- und Wirtschaftsstruktur einer Region, so die Bertelsmann-Stiftung. Sie appelliert an den Bund, kommunale Sozialleistungen zu übernehmen. Besonders geeignet dafür seien Wohnkosten der Hartz-4-Empfänger.