03.04.2017

„Besser als je zuvor“: Der Wissenschaftler Klaus Hurrelmann sieht die Situation von Kindern und Jugendlichen positiv

Westfalen (wh). Der bekannte Kinder- und Jugendforscher Professor Klaus Hurrelmann geht davon aus, dass es Kindern heutzutage besser geht als zu jedem anderen Zeitpunkt der Geschichte. Im Interview mit dem aktuellen "Westfalenspiegel" sagt der Wissenschaftler, der viele Jahre an der Universität Bielefeld gelehrt hat, dass in der westlichen Gesellschaft etwa 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen "in einer geistig anregenden und wirtschaftlich gut situierten" Umgebung aufwüchsen.

Die Überzeugung vieler Medienkritiker, dass durch die immer stärkere Nutzung von Computer und Internet soziale Analphabeten herangezogen werden, teilt Hurrelmann nicht: "Es ist historisch immer so gewesen, dass Kinder die Lebenswelt widerspiegeln, in der sie großgeworden sind. Jede noch so unterschiedliche Lebenswelt regt bestimmte Dinge bei Kindern an und vernachlässigt andere."
Sorgen bereiten dem Wissenschaftler hingegen die 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die aktuell in sozial problematischen Verhältnissen leben: "Denn trotz aller Bemühungen ist es bislang nicht gelungen, den Anteil der in vielfacher Hinsicht benachteiligten Kinder zu senken, indem man sie aus ihrer schwierigen Situation herausholt. Dies wird auch künftig eine große Herausforderung bleiben", so Hurrelmann.

Im "Westfalenspiegel" ist die Kindheit das aktuelle Schwerpunktthema. Die neue Ausgabe gibt unter anderem mit einer Fotostrecke von Erich Grisar Einblicke in die Kindheit im Ruhrgebiet der 1920er Jahre und berichtet über eine LWL-Studie zum jahrzehntelangen Missbrauch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marsberg. In einem weiteren Artikel wird die am 1. April eröffnete Ausstellung "Ene, mene, muh"" im LWL-Freilichtmuseum Detmold vorgestellt, die Kindheit im Wandel der Zeit beleuchtet.

Ein Pressefoto zu dieser Meldung finden Sie auf unserer Website.

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