Bethel hat ein eigenes Impfzentrum. Hier impft Arzt Christian Beckers den Hauswirtschaftsmitarbeiter Axel Pundmann. Foto: Christian Weische
28.04.2021

Bethel ist immun

Rund 90 Prozent der Bewohner und Mitarbeiter der von Bodelschwinghschen Stiftungen sind gegen Covid-19 geimpft. Damit herrscht dort eine für Deutschland weitgehend einzigartige Situation – die Herdenimmunität.

Knapp 15.000 Menschen wurden in Bethel an einer eigenen Impfstelle und durch mobile Teams bislang vakziniert. Zwar habe es in den vergangenen Wochen immer noch einzelne Infektionsfälle gegeben, diese seien jedoch harmlos verlaufen, berichtet Johann Vollmer, Sprecher der von Bodelschwinghschen Stiftungen.

Alte und kranke Menschen leben in Bethel, Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen wohnen in dem Stadtteil oder arbeiten dort in Werkstätten des Sozialunternehmens. Hinzu kommen Pflegekräfte, Betreuer und andere Mitarbeiter, die mit den Klienten in engem Kontakt sind. Viele von Ihnen gehörten zu den priorisierten Impfgruppen.

Im Tagungszentrum Assapheum in Bethel wird seit mehreren Monaten geimpft. Foto: Weische

Im Tagungszentrum Assapheum in Bethel wird seit mehreren Monaten geimpft. Foto: Weische

Im vergangenen Jahr gab es in den Altenheimen und Krankenhäusern in Bethel mehrere Corona-Ausbrüche mit schweren Erkrankungen und Todesfällen. „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten große Angst, sich selbst und andere anzustecken“, berichtet Vollmer. Nicht nur in der Altenpflege war die Infektionsgefahr eine große Herausforderung. „Auch in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung ist es unter Umständen schwierig, Abstände oder Regeln konsequent einzuhalten. Manche Klienten brauchen auch Körperkontakt“, nennt der Bethel-Sprecher ein Beispiel. 

Masken werden weiter getragen

Masken müssen jedoch trotz der Herdenimmunität in den Heimen und Krankenhäusern, Werkstätten und Wohngruppen getragen werden. Auch alle anderen Corona-Regeln gelten in Bethel. Trotzdem habe sich vieles verändert, berichtet der Sprecher „Der psychische Druck, der durch ein ständiges Ansteckungsrisiko herrschte, ist weg. Wir sind sehr erleichtert.“ Bethel ist stolz auf die positive Entwicklung. „Wir können hier ganz konkret belegen, dass die hohe Impfquote einen spürbaren Einfluss auf das Leben und Arbeiten hat“, sagt Vollmer.

Der Abschluss der Impfaktion in Bethel ist schon in Sicht. Voraussichtlich am 16. Juni, wenn die Zweitimpfungen abgeschlossen sind, soll die Impfstelle abgebaut werden. 

wsp

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