Bevölkerungsprognose: Weniger und älter
Bis zum Jahre 2050 wird die Bevölkerung vor allem im ländlichen Raum schrumpfen. Münster, Bielefeld und der Kreis Steinfurt zählen zu den wenigen wachsenden Kommunen in NRW.
Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in Nordrhein-Westfalen wird bis Mitte des 21. Jahrhunderts von aktuell gut 18 Millionen auf 17,5 Millionen sinken, zeigt eine Prognose des Statistischen Landesamtes NRW. Das entspricht einem Rückgang von 2,6 Prozent. Regional fällt die Entwicklung aber deutlich verschieden aus. Ein Plus in Sachen Bevölkerung wird für die Stadt Münster (+2,4 Prozent) erwartet; ebenso für den Kreis Steinfurt (+0,5 Prozent) und die Stadt Bielefeld (+1,1 Prozent). Noch stärke Zuwächse werden für den Kreis Heinsberg und die Städte Mönchengladbach und Bonn im Rheinland vorhergesagt. Auf der anderen Seite müssen vor allem ländliche Regionen im Süden und Osten des Landes mit einem Bevölkerungsrückgang planen. So gehen die Statistiker davon aus, dass 2050 im Märkischen Kreis 12,5 Prozent weniger Menschen als heute leben werden – das entspricht einem Minus von ungefähr 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Grafik: IT.NRW
Auch die Kreise Lippe und Höxter sowie Olpe, Siegen-Wittgenstein und Recklinghausen sowie der Hochsauerlandkreis werden voraussichtlich bis zu zehn Prozent ihrer Bürgerinnen und Bürger verlieren. Ein vergleichsweise moderates Minus von ein bis fünf Prozent werden für zahlreiche Städte im Ruhrgebiet sowie münsterländischen und ostwestfälische Kreise erwartet.
Mehr hochbetagte Menschen
Die Bevölkerung in NRW wird aber nicht nur weniger, sondern auch älter. Bis 2050 steigt das Durchschnittsalter auf 46 Jahre – ein Plus von 1,6 Jahren gegenüber 2023. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land: So wird dieser Wert bis 2050 in den Landkreisen um zwei Jahre steigen, in den Großstädten aber lediglich um knapp ein Jahr. Überdurchschnittlich zulegen wird das Durchschnittsalter in den Kreisen Olpe (plus 3,5 Jahre), Borken und Paderborn (jeweils plus 3,4 Jahre), gefolgt von den Kreisen Gütersloh, Steinfurt, Soest und Coesfeld (jeweils plus 2,9 Jahre). Demgegenüber stehen die Großstädte im Ruhrgebiet, in denen die Bürgerinnen und Bürger 2050 im Durchschnitt nur geringfügig älter oder sogar etwas jünger sein werden. In Herne, Gelsenkirchen und Hagen werden demnach voraussichtlich mehr jüngere Menschen leben. Auch der Anteil der Hochbetagten wird zulegen. In 25 Jahren werden laut der Prognose rund zehn Prozent der Bevölkerung über 80 Jahren sein. Für die folgenden Jahrzehnte ist hier jedoch ein Rückgang prognostiziert.
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