04.04.2012

Bielefeld-Konferenz: Bibliothek der Zukunft ist digital, aber nicht bücherlos

Bielefeld (wh). Trotz des Trends zu digital gespeicherten Medien, werden Bibliotheken auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Wissenschaft spielen. Davon ist der Leiter der Universitätsbibliothek Bielefeld, Dr. Michael Höppner, überzeugt: "Die Bibliothek als reine Büchersammlung gibt es nicht mehr. Jetzt geht es darum, neue Strukturen für digitale Daten, Dokumente und Services zu entwickeln."
Wie diese aussehen könnten, diskutieren vom 24. bis 26. April 2012 rund 250 Bibliothekare, Wissenschaftler und Verlagsmitarbeiter aus der ganzen Welt bei der zehnten Auflage der Bielefeld Konferenz. Die renommierte Veranstaltung findet seit 1992 statt und gilt international als eines der wichtigsten Foren für akademische Bibliotheken.
Eine bücherlose Bibliothek, wie sie von einigen Experten bereits vorausgesagt wird, hält Höppner für unwahrscheinlich: "Die wird es genauso wenig geben wie das papierlose Büro." Zwar sei es richtig, dass immer mehr elektronische Publikationen erscheinen und die Bibliotheken dadurch weniger Platz bräuchten. "Aber der vorhandene Bestand wird nicht komplett digitalisiert werden."
Darüber hinaus stellt Höppner fest, dass Bibliotheken einen immer höheren Stellenwert als Lern- und Arbeitsraum bekommen: "Das mag mit der Umstellung auf das Bachelor- und Master-Studium zu tun haben. Es gibt einen riesigen Bedarf an Arbeitsräumen für Kleingruppen. Darauf müssen sich die Bibliotheken einstellen und flexible Angebote schaffen."

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