09.02.2011

„Bildungswildwuchs“: Gelsenkirchener Institut kritisiert teure Qualifizierungsprojekte für Jugendliche

Gelsenkirchen (wh). "Viele bleiben hängen, keiner weiß warum": Dieses Urteil fällt das Gelsenkirchener Institut Arbeit und Technik (IAT) über das Übergangssystem zwischen Schule, Ausbildung und Beruf in Nordrhein-Westfalen. In einer Studie hat das Institut der Fachhochschule Gelsenkirchen herausgefunden, dass die verschiedenen Förderprogramme und Maßnahmen von Kommunen, Land und Bund ineffizient und kaum noch zu überschauen seien – "Bildungswildwuchs" lautet das ernüchternde Fazit.
Für die Analyse hat das IAT 126 Projekte untersucht, mit denen Jugendliche für den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt qualifiziert werden sollen. "Ein Drittel der Teilnehmer hat auch zwei Jahre nach Eintritt in eine Übergangsmaßnahme keine Chance auf eine qualifizierte Ausbildung", kritisieren die Forscher. Zudem seien die mit Bundes- und Landesmitteln in einer geschätzten Höhe von 800 Millionen Euro geförderten Maßnahmen unabgestimmt und unstrukturiert.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW fordert von der Landesregierung als Reaktion auf die Studie eine bessere Steuerung bei den Maßnahmen. Die Betriebe müssten zudem mehr Ausbildungsstellen anbieten.

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