25.11.2020

Bistümer lassen Präventionsarbeit untersuchen

Die fünf katholischen Bistümer in NRW wollen die Wirksamkeit ihrer seit zehn Jahren praktizierten Präventionsarbeit zum Thema sexualisierte Gewalt wissenschaftlich untersuchen lassen. 

Um sexualisierte Gewalt an Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen in kirchlichen Einrichtungen zu verhindern oder Betroffene schnell in Sicherheit zu bringen, setzen die katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen (NRW) auf Prävention. Nun soll eine wissenschaftliche Untersuchung Aufschluss über die Wirksamkeit der Maßnahmen geben. Verantwortlich für dieses Evaluationsprojekt seien die Bistümer Aachen, Essen und Münster sowie die Erzbistümer Paderborn und Köln, teilt das Bistum Münster mit.

„Nach zehn Jahren Prävention hat in der Alltagspraxis von Pfarreien und Einrichtungen eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der sexualisierten Gewalt stattgefunden. Die Menschen sind informiert und sensibilisiert worden“, sagt Beate Meintrup, Präventionsbeauftragte im Bistum Münster. Bisher gibt es aber nur wenig empirische Daten über die einzelnen Wirkfaktoren in der Prävention. Die Studie soll dazu beitragen, diese zu identifizieren und Veränderungsprozesse zu beschreiben. „Für uns als kirchliche Präventionsbeauftragte ist es wichtig, zu wissen, ob wir die richtigen präventiven Maßnahmen gefördert haben und wie die Präventionsarbeit sich entwickeln soll“, so Meintrup.

Die Ausschreibung ist gerade gestartet. Das Projekt wird frühestens 1. März 2021 beginnen. In der kommenden Woche stellt die Universität Münster erste Ergebnisse zur Studie zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche im Bistum Münster vor. Mehr dazu lesen Sie dann auch hier.

wsp

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