
Bistum Münster finanziert Missbrauchsstudie
Auf Initiative des Bistums Münster untersuchen Wissenschaftler der Universität Münster den Kindesmissbrauch, der durch katholische Priester und andere Amtsträger des Bistums begangen wurde.
Die Studie soll über zweieinhalb Jahre laufen und wird von dem Historiker Thomas Großbölting geleitet. Ziel der Forscher ist es, Missbrauchsfälle aufzudecken und nachzuvollziehen, welche Strukturen die Straftaten begünstigten oder deren Aufdeckung verhinderten. „Wir werden Interviews mit Betroffenen führen, um anhand von Einzelfällen Dynamiken des Handelns und Hintergründe aufzudecken, die Missbrauch möglich machten“, sagte Großbölting.
Das Bistum sichert den Wissenschaftlern Unabhängigkeit zu. Sie haben einen umfassenden und uneingeschränkten Zugriff auf die Archivbestände. „Mit Blick auf die Täter werden wir Ross und Reiter nennen“, sagte der Studienleiter. Das Bistum stellt 1,3 Millionen Euro für das Forschungsprojekt zur Verfügung.
wsp