24.02.2023

Bistum weist Vorwürfe gegen Bischof zurück

Das Bistum Münster weist Kritik an seinem Bischof Felix Genn zurück, die im Zusammenhang mit Ergebnissen der Missbrauchsstudie im Bistum Essen laut geworden ist.

Genn war von 2003 bis 2009 Bischof im Ruhrbistum. Die Mitte Februar vorgelegte Studie in diesem Bistum zitierte einen Brief von ihm an die Familie eines zwölfjährigen Mädchens, das von einem Priester sexuell missbraucht wurde. Darin heißt es: Er (Anm. d. Red.: Bischof Genn) hoffe, ihre Familie könne die eigenen „möglicherweise kleinen oder größeren Anteile am Zustandekommen der unguten Situation sehen und sich damit kritisch auseinandersetzen und dass Sie selbst auch Wege der Versöhnung suchen und gehen“. Die Verfasser der Studie vermuten darin eine „Schuldabwehr“ und ein Abschieben von Verantwortung des Bischofs.

Das Bistum Münster stellt dazu nun klar: „Dem widerspricht schon die Tatsache – die in der Studie selbst genannt wird – , dass Bischof Genn schon im Mai 2007 im Blick auf R.W. (Name des Priesters, der das Mädchen missbraucht hat) deutlich gemacht hat, dass „dessen eigene Handlungen für die Situation verantwortlich“ sind. Mit der Formulierung in dem Brief vom Juli 2008 sei lediglich gemeint, dass die Familie den Fall zunächst nicht beim Bistum Essen zur Anzeige gebracht hatte, heißt es weiter: „In keiner Weise ging es Bischof Genn darum, die Schuld auf andere abzuwälzen, schon gar nicht auf die Familie des Mädchens. Dies geht aus der öffentlich einsehbaren Studie klar hervor, die das detailreich belegt.“

Das Bistum Bistum hat sich erst jetzt zu den Vorwürfen gegen Bischof Genn geäußert, da dieser bis zum 21. Februar auf einer Reise in Ghana war.

wsp

Mehr zur Missbrauchsstudie im Bistum Essen lesen Sie hier.

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