15 Meter hoch ist der Impulsgenerator. Foto: Martina Hengesbach/TU Dortmund
12.03.2020

Blitzeinschläge für die Forschung

An der Technischen Universität Dortmund simuliert ein Impulsgenerator Blitzeinschläge in das Stromleitungsnetz. Die Forschung ist wichtig für die Energiewende.

Ein rund 15 Meter hoher und etwa 16 Tonnen schwerer Impulsgenerator wurde jetzt im Forschungszentrum für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) an der TU Dortmund installiert. „Er ist ein weiterer Baustein, um im HGÜ-Testzentrum im Rahmen unserer Forschung zur Energiewende ein reales Stromnetz nachbilden zu können“, erklärt Joachim Berns vom Bereich Hochspannungstechnik der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik.

Insgesamt wurden in den Generator und weitere technische Teile mehr als vier Millionen Euro Fördermittel investiert. Die Forschung im HGÜ soll Fragen bezüglich der Energiewende klären. Denn zukünftig müssen große Strommengen, die in Norddeutschland und in der Nordsee per Windkraft erzeugt werden, zu den Verbrauchern in Süddeutschland transportiert werden. Umgekehrt gilt dies für per Fotovoltaik produzierten Strom aus dem Süden. Für diesen Transport ist eine Gleichstromleitung mit derzeit insgesamt 760.000 Volt Spannung vorgesehen.

 Dipl.-Ing. Joachim Berns ist Mitarbeiter des Bereichs Hochspannungstechnik (HAST) unter Leitung von Prof. Jenau. Foto: Martina Hengesbach/TU Dortmund

Dipl.-Ing. Joachim Berns ist Mitarbeiter des Bereichs Hochspannungstechnik (HAST) unter Leitung von Prof. Jenau. Foto: Martina Hengesbach/TU Dortmund

Der Impulsgenerator besteht aus 20 baugleichen Teilen, die mit je 200.000 Volt aufgeladen werden können, so die TU Dortmund weiter. In Reihe zusammengeschaltet kann der Generator so einen elektrischen Impuls von bis zu vier Millionen Volt abgeben. So kann simuliert werden, wie das Stromnetz auf Blitzeinschläge reagiert.

Im Testzentrum des HGÜ können beispielsweise verschiedene Materialien diesen hohen Belastungen ausgesetzt und so auf ihre Haltbarkeit getestet werden. Außerdem wollen die Forscher herausfinden, wie ein reibungsloser Dauerbetrieb eines solchen Netzes gewährleistet werden kann. Auch die Optimierung der Energieübertragung ist Bestandteil der Forschung.

wsp

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