"Ein unglaublicher Erfolg für Johan Simons, sein Team und das Schauspielhaus. Die Einladung zum Theatertreffen ist ein echtes Ausrufezeichen, das die Kraft des Bochumer Schauspielhauses in der deutschsprachigen Theaterlandschaft verdeutlicht", so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
28.01.2020

Stücke aus Bochum und Münster beim Berliner Theatertreffen

Weitere Auszeichnung für das Schauspielhaus Bochum: Zum ersten Mal seit 20 Jahren wird eine Inszenierung aus Bochum wieder zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Johan Simons‘ „Hamlet“ wurde von der Jury des Theatertreffens für das Festival in der Hauptstadt ausgewählt. Für den Intendant des Schauspielhauses Bochum ist es bereits die siebte Einladung zum Berliner Theatertreffen. Das Schauspielhaus ist zum ersten Mal seit dem Jahr 2000, als Leander Haußmanns „John Gabriel Borkmann“ in Berlin gezeigt wurde, wieder in der Hauptstadt vertreten. Insgesamt wurde das Schauspielhaus damit zum 30. Mal zu dem Festival eingeladen.

„Jetzt ist eine gute Zeit für ‚Hamlet‘. Die Zeit ist aus den Fugen, mehr als je zuvor. Mir scheint es manchmal so, als ob der Mensch dazu geschaffen sei, sich mit offenen Augen in den Abgrund zu stürzen. Ich bin im Moment nicht sehr optimistisch“, sagte Simons über die Einladung nach Berlin.

Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch gratulierte dem Haus: „Ein unglaublicher Erfolg für Johan Simons, sein Team und das Schauspielhaus. Die Einladung zum Theatertreffen ist ein echtes Ausrufezeichen, das die Kraft des Bochumer Schauspielhauses in der deutschsprachigen Theaterlandschaft verdeutlicht.“

Das Schauspielhaus hatte schon im vergangenen Jahr zahlreiche Auszeichungen erhalten. So erhielt Sandra Hüller den Preis als „Schauspielerin des Jahres“ für ihre Rolle in Heinrich von Kleists „Penthesilea“. Johan Simons und Darsteller Steven Scharf nahmen in Wien den Nestroy-Preis für die „Woyzeck“-Inszenierung entgegen. Die NRW-Theaterkritiker kürten das Schauspielhaus in einer Umfrage zudem zum besten Theater der Saison.

Einladung auch für Ko-Produktion aus Münster

Eingeladen zum Berliner Theatertreffen ist außerdem auch die Ko-Produktion „TANZ – Eine sylphidische Träumerei in Stunts“, an der auch das Pumpenhaus aus Münster beteiligt ist. Die Wiener Choreographin, Tänzerin und Performerin Florentina Holzinger setzt sich darin mit dem klassischen Ballett auseinander. Das Stück bezieht sich nicht nur auf die romantische Pantomime „La Sylphide“ von Filippo Taglioni – sondern überträgt Motive aus „Schwanensee“ oder „Giselle“ in einen Horrorfilm-Plot frei nach Dario Argento. Die Jury des Festivals erkannte darin „die Chuzpe des Wiener Aktionismus“, berichtet das Pumpenhaus. Das Stück wird im Herbst 2020 in Münster zu sehen sein.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Kultur"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin