17.04.2013

Bochumer Psychiater behandelt traumatisierte Laboraffen: Erkenntnisse können auch Menschen helfen

Bochum (wh). Der Psychiater Prof. Dr. Martin Brüne erforscht, was psychisch erkrankte Menschen von Affen lernen können. Neben seiner Tätigkeit im Universitätsklinikum Bochum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) behandelt Brüne seit vier Jahren traumatisierte Menschenaffen in einer niederländischen Rettungsstation.

Die depressiven, posttraumatischen oder Angststörungen der ehemaligen Versuchstiere und auch die Therapien ähneln denen beim Menschen. So konnte eine Kombination aus spielerisch-anregender Umgebung und leichten Psychopharmaka das abnormale Verhalten der Primaten reduzieren. Sie können dann zum Beispiel wieder Kontakt mit Artgenossen aufnehmen.

Von diesen Erkenntnissen kann eine zunehmend unter Konkurrenzdruck und Sorgen leidende Gesellschaft lernen, ist der LWL-Psychiater überzeugt: "Wir sollten versuchen, unsere aktive Stressregulation zu verbessern und auf eine gesunde Work-Life-Balance mit Entspannung und Gegenwelten zum Beruf zu achten, wenn wir die stetige Zunahme von psychischen Störungen aufhalten wollen."

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