14.09.2018

Borkenkäfer: Stärkster Befall seit 70 Jahren in Westfalen

Westfalen (wh). An diesem Wochenende (14. bis 16. September) werden die Deutschen Waldtage gefeiert. Doch vielen Waldbesitzern, gerade in Südwestfalen, ist nicht nach einem Fest zumute. Der Grund krabbelt unter der Rinde der vielen Fichten, die im Sauerland einen Großteil des Waldbestands ausmachen: der Borkenkäfer.

Landesweit seien etwa eine Millionen Fichten von dem Schädling befallen, sagt Friedrich Louven, Pressesprecher des Landesbetriebs Wald und Holz NRW. Das sei der schlimmste Befall seit mehr als 70 Jahren.

Die Gründe für die enorme Käferschwemme liegen zum einen in den Schäden, die die Stürme zu Jahresbeginn angerichtet haben. Die umgeknickten Bäume waren eine gute Basis für die erste Brut des Käfers. Durch die anhaltende Trockenheit und Hitze in den Frühjahrs- und Sommermonaten konnten sich die Larven zudem schneller entwickeln, so dass es in diesem Jahr statt der üblichen zwei noch eine dritte Generation des Schädlings geben wird. „Außerdem sind die Fichten durch die Trockenheit enorm geschwächt. Sie können kein Harz zur Abwehr der Käfer entwickeln“, sagt Louven. Um die Ausbreitung des Schädlings einzudämmen, müssten die befallen Bäume möglichst schnell aus den Wäldern entfernt werden. Doch die Kapazitäten für das Fällen und die weitere Verarbeitung der Bäume in den Sägewerken seien erschöpft.

Für NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zeigt die aktuelle Situation, dass man mittel- und langfristig vorsorgen müsse: „Ziel unseres Waldbaukonzeptes ist es, den Wald klimafit und weniger anfällig auszubauen. Entscheidend ist dabei die richtige Mischung klimaangepasster Arten.“

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