Brexit: Münster und York setzen Zeichen
Ab dem 1. Februar ist Großbritannien nicht mehr Mitglied der Europäischen Union – der Brexit wird Realität. Als Reaktion auf den Austritt wollen Münster und York nun enger zusammenarbeiten. Die Partnerstädte wollen ein Zeichen setzen.
„Unabhängig vom Vollzug des Brexit intensivieren wir unsere Beziehungen durch enge Kooperation unserer Universitäten mit Unterstützung der Stadtverwaltungen. Wir sagen gemeinsam: Jetzt erst recht!“, sagte Oberbürgermeister Markus Lewe nach einem Besuch einer Münster-Delegation in der britischen Stadt.
Bereits im vergangenen Jahr hatten Lewe und Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Universität Münster (WWU), vereinbart, stärker mit York auf akademischer Ebene zusammenzuarbeiten. Gemeinsame Forschungsprojekte sind geplant und der Ausbau des europaweiten Doktorandennetzwerks soll ein wichtiges Projekt werden. Die internationale Mobilität von Studierenden soll auch ohne EU-Förderung ermöglicht werden, Studiengebühren für Austauschaufenthalte könnten gegenseitig erlassen und Möglichkeiten für Projektarbeiten und anerkannte Doppelabschlüsse beider Universitäten ausgebaut werden.
„Es war ein historisches Zusammentreffen in der langjährigen, seit 1957 bestehenden Städtepartnerschaft zwischen Münster und York – nur wenige Tage vor dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union“, sagte Lewe. Andrew Waller, Ratsherr in York, betonte beim Besuch der Münster-Delegation, dass „York ausdrücklich eine europäische Stadt bleiben will“.
Die beiden Kommunen sind sich in ihrer Struktur ähnlich, zum Beispiel, was eine enge Verbindung zwischen Stadt und Universität betrifft. So stehen rund 30 Prozent der Einwohner sowohl von Münster als auch von York in Verbindung mit der jeweiligen Universität.
wsp