Eigentlich sollten in diesen Tagen in Brilon die Internationalen Hansetage stattfinden. Nun werden sie virtuell ausgetragen. Foto: Stadt Brilon
02.06.2020

Brilon richtet erste virtuelle Hansetage aus

Premiere in der 660-jährigen Geschichte der Internationale Hansetage: Zum ersten Mal werden diese virtuell gefeiert. Ausrichter ist Brilon im Sauerland.

Eigentlich hätten die 40. Internationalen Hansetage vom 4. bis 7. Juni in Brilon stattfinden sollen. Alles war hergerichtet, die Vorbereitung lief seit Jahren. Doch dann schlug das Coronavirus zu. Die Hansetage mussten abgesagt werden. Alle Planungen für das erste Wochenende im Juni schienen umsonst. Nun schreibt die Stadt im Sauerland, die in diesem Jahr außerdem ihr 800-jähriges Bestehen feiert, doch noch Geschichte.

Denn in enger Abstimmung mit dem Büro des Internationalen Hansebundes werden Eröffnungszeremonie, Abschlussveranstaltung und die Delegiertenversammlung zum allerersten Mal virtuell geplant, teilt die Stadt mit. Insbesondere der Delegiertenaustausch stelle die Organisatoren vor hohe Herausforderungen, heißt es. Zugang zur Online-Abstimmung und die Übersetzung in die vielen Sprachen müssen gewährleistet werden. Im Hansebund der Neuzeit sind knapp 200 Städte aus 16 nordeuropäischen Ländern vertreten.

Statt in Brilon auf dem Marktplatz, im Bürgerzentrum oder im Kreishauspark trifft sich die Gemeinschaft über digitale Angebote online und in den sozialen Medien. „Die Eröffnungszeremonie am Donnerstag, den 4. Juni, die erste Video-Delegiertenkonferenz in der Geschichte des Hansebundes, die Unterzeichnung der “Briloner Erklärung zum 40-jährigen Bestehen des Internationalen Hansebundes der Neuzeit”, am Freitag, den 5. Juni und die virtuelle Fahnenübergabe an die lettische Hauptstadt Riga, Ausrichterin der 41. Hansetage in 2021 werden in enger Abstimmung mit dem Vormann der Hanse, dem Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau vorbereitet”, so Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch. Neben offiziellen Programmpunkten stehen virtuelle Führungen, Ausstellungen und Mitmachangebote auf dem Programm. Auch ein „Drive In – Hansetag to go“ ist geplant.

„Kein Ersatz für die Begegnung von Menschen“

„Die virtuellen Hansetage versprechen interessante Programmpunkte, sind aber leider kein Ersatz für die Begegnung von Menschen aus allen Teilen Europas, die hier in den nächsten Tagen hätte stattfinden sollen. Wir bedauern die Absage sehr, denn wir hätten 1500 Delegierte aus 111 Hansestädten aus 15 nordeuropäischen Ländern hier zu Gast gehabt. Es bleibt ein großes Stück Wehmut“, sagte Bartsch weiter.
Mehr zu den virtuellen Hansetagen erfahren Sie hier

wsp

Ein Porträt über die 800 Jahre alte Stadt Brilon finden Sie im aktuellen WESTFALENSPIEGEL Heft 3/2020

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