Brückenkoloss bewegt sich
An der A45 zwischen Dortmund und Hagen gibt es am 5. März 2021 eine Premiere: Die Lennetalbrücke wird verschoben. Das Bauwerk aus 30.000 Tonnen Stahl und Beton rückt an seinen Brückenzwilling heran.
„Tausend Meter Brücke, das hat noch keiner verschoben“, ist Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn-Niederlassung Westfalen, überzeugt. Knapp vier Jahre hat der Brückenüberbau, der nun auf den Verschub vorbereitet wird, seinen Dienst auf Hilfspfeilern versehen. Während parallel die einteilige Bestandsbrücke abgerissen und eine neue Brückenhälfte gebaut wurde, rollten täglich gut 90.000 Fahrzeuge auf der A45 über den Neubau.
Das Bauwerk war vor dem Abriss neben der alten Brücke errichtet worden. Nach Fertigstellung des Brückenzwillings in Fahrtrichtung Dortmund und der 13 Pfeiler und zwei Widerlager für den Überbau in Richtung Frankfurt wird es nun verschoben. Exakt 19 Meter und 15 Zentimeter rückt der Brückenkoloss nach Osten.
0,003 Kilometer pro Stunde soll das Bauwerk bei der Verschiebeaktion mit Unterstützung von Hydraulikaggregaten zurücklegen. Diese sind auf Verschubachsen montiert und bewegen das Bauwerk mit Hilfe von Stahlseilen. In den vergangenen Wochen ist die Brücke bereits Stück für Stück angehoben und auf die Verschubschlitten gesetzt worden.
Ist der Verschub gelungen, sind die Bauarbeiten noch nicht beendet. Die Lennetalbrücke muss Pfeiler für Pfeiler auf die eigentlichen Lager umgesetzt werden. Diese Arbeiten finden unter der Brücke statt, so dass Autofahrer auf der A45 davon nichts bemerken werden. Die Freigabe des neuen Bauwerks für den Verkehr ist für den Sommer 2021 geplant.
Die Verkehrszentrale der Autobahn Westfalen bietet die Möglichkeit, über eine Web-Kamera auf der Website www.verkehr.nrw.de den Verschub zu verfolgen.
wsp