12.10.2011

Bufdi statt Zivi: Verbände müssen Lücken stopfen

Westfalen (wh). Rund 100 Tage nach dem Ende des Zivildienstes versuchen die Wohlfahrts- und Landschaftsverbände, die Personallücken zu füllen. Der neue Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) kann den Ausfall der Zivildienstleistenden bei einigen westfälischen Einrichtungen nicht ausgleichen.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) berichtet, dass in 15 LWL-Förderschulen fast 60 Plätze in der Pflegeunterstützung zunächst nicht besetzt werden konnten " trotz intensiver Werbung um die Bufdis. Nur durch den Einsatz von Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr und zusätzliche Pflegehilfskräfte konnte die drohende Versorgungslücke geschlossen werden. Wenn der Mangel bestehen bleibt, muss der Schulträger LWL ab dem Schuljahr 2012/13 deshalb zwischen 700.000 und 1,4 Millionen Euro mehr Personalkosten für Neueinstellungen tragen.
Die Diakonie setzt in Westfalen auf das Freiwillige Soziale Jahr als Ersatz für den Zivildienst. "Wir unterscheiden praktisch nicht zwischen Freiwilligen und Bufdis und können auch das neue Angebot des Bundes nicht ganz verstehen", sagt Jürgen Thor, Referent für Freiwilligendienste bei dem Wohlfahrtsverband. 2010 gab es noch rund 1000 Zivildienstleistende und 300 Freiwillige in den westfälischen Diakonie-Einrichtungen, 2011 werden es in etwa 750 Bufdis und Freiwillige sein. Da das Freiwillige Soziale Jahr doppelt so lang dauert wie der Zivildienst, sei die Lücke aber nicht groß. "Die Freiwilligen erwarten jedoch noch stärker als die Zivis eine interessante Tätigkeit, die sie weiterbringt. Daher mussten wir einige Aufgaben umverteilen und auch mit Aushilfen arbeiten", so Thor.

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