Das Projekt „In C - Marler Partitur“ wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Hier eine Aufnahme aus einem Workshop. Foto: Florian Wagner
15.07.2022

Bund fördert Kulturprojekte

Die Kulturstiftung des Bundes fördert drei Projekte in Westfalen. Fast 500.000 Euro fließen dazu in die Region.

Das Projekt „In C – Marler Partitur“ der Choreographin Sasha Waltz erhält 120.000 Euro. Darin versammelt Waltz 160 Tanzende, Profis und Bürgerinnen und Bürger der Stadt Marl an acht Aufführungsorten in einer Choreografie. Waltz möchte damit „die visionäre Architektur der demokratischen Modellstadt Marl neu beleben“. Ursprünglich stamme der Impuls dazu allerdings nicht von der Künstlerin, sondern von den Marler Bürgerinnen und Bürgern selbst, heißt es auf der Projektwebsite der Kulturstiftung des Bundes. Das Projekt basiert auf einem Bürgerauftrag der Initiative „Neue Auftraggeber“.

Die Aufführung ist für das Wochenende 10. und 11. September geplant. Dabei bewegen sich die Tanzgruppen spiralförmig in Richtung Stadtzentrum, wo sie in einem großen Finale mit Sasha Waltz zusammentreffen, heißt es weiter. In einer zweiten Projektphase soll die Choreografie begleitet durch den Tänzer Elik Niv in das Kibbuz Yizrael im Nordosten Israels weiterziehen.

Ausstellung und Theater

125.000 Euro fließen in ein Projekt, an dem das Theater Münster beteiligt ist. Basierend auf Henrik Ibsens Drama „Klein Eyolf“ und gestützt durch Erfahrungsberichte von Betroffenen nähert sich die neue Kammeroper „Great Open Eyes“ des Opern-Start-Ups Civic Opera Creations den Themen Trauer und Kindsverlust, teilt die Kulturstiftung mit. Initiiert von Civic Opera Creations in Wien und in Kooperation mit dem Theater Münster und den Musiktheatertagen Wien wird „Great Open Eyes“ sowohl in Münster als auch in Wien in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren jeweils individuell produziert. Die Uraufführung ist für den 13. Mai 2023 in Münster geplant.

Das Projekt „Shift“ des Museum Marta Herford und des Kunstmuseum Stuttgart wird mit 220.000 Euro unterstützt. Es beschäftigt sich mit der Vision einer zukünftigen Gemeinschaft organischer und maschineller Seinsformen. Eine Ausstellung vom 17. Juni bis 15. Oktober 2023 im Marta Herford soll zeigen, wie internationale Künstlerinnen und Künstler über eine mögliche Cyborgisierung der Gesellschaft sowie über den Einfluss von künstlicher Intelligenz auf die Gemeinschaft nachdenken.

In Between us wird in Dortmund aufgeführt. Foto: Hans Diernberger

In Between us wird in Dortmund aufgeführt. Foto: Hans Diernberger

Das vierte in NRW geförderte Projekt (58.000 Euro) stammt zwar nicht aus Westfalen, es wird aber im Oktober in Dortmund zu sehen sein: Im Projekt „Inbetween us“ der „mixed-abled Tanz-Compagnie Din A 13“ geht es in in drei Choreografien um das Gefühl der Bedrohung, das aus tradierten Machtgefügen zwischen den Geschlechtern erwächst, heißt es. Din A 13 ist ein Ensemble aus Tänzern „mit und ohne körperliche Besonderheit“ – wobei der Begriff der Besonderheit hier bewusst gewählt ist.

wsp

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