Bundespräsident besucht Fußballclub
Hoher Besuch in Bochum: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich mit Spielern und Funktionären des Fußballvereins SV Türkiyemspor ausgetauscht. Anlass war der 60. Jahrestag des Anwerbeabkommens für Gastarbeiter zwischen Deutschland und der Türkei.
„Der Bundespräsident war sehr interessiert an der Geschichte des Vereins und an einzelnen Spielerbiografien. Er hat mit uns offen und auf Augenhöhe diskutiert“, sagt Yasin Ali vom Bochumer Verein. Vor allem die Integration war bei den Diskussionen zwischen Steinmeier und den Vereinsmitgliedern und deren Angehörigen ein zentrales Thema. Der Verein verstehe sich als eine Art gesellschaftliches Projekt: Man wolle allen Menschen, ganz gleich welcher Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung ein Sportangebot machen. „Die meisten Mitglieder bei uns im Verein sind Deutsche mit Migrationshintergrund. Aber wir haben auch einige Mitglieder ohne Migrationsgeschichte, sowie Afrikaner oder Griechen. Wir sind offen für alle“, sagt Ali. Von dieser Offenheit sei auch der Bundespräsident begeistert gewesen, berichtet Ali weiter.
Bei Türkiyemspor spielen vielfach schon die Kinder und Enkel türkischer Vorfahren. „Die meisten Mitglieder sind inzwischen in Deutschland geboren. Da stellt sich die Frage der Herkunft nicht mehr“, erläutert Ali. Dem Bundespräsidenten überreichte der Club ein Trikot mit dem Namen des Politikers sowie der Rückennummer 60. Steinmeier hatte zuvor auch andere Stationen im Ruhrgebiet besucht. So war er in Mülheim an der Ruhr bei einem Stahlguss-Unternehmen zu Gast und sah sich im Essener Ruhr Museum die Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“ an.
jüb/wsp