CDU und Grüne als Wahlgewinner
Bei der Landtagswahl sind CDU und Grüne auch in Westfalen die Gewinner. Die CDU wurde mit 36,5 Prozent stärkste Kraft in der Region.
Damit erhielt die CDU in Westfalen 0,8 Prozentpunkte mehr als im gesamten Land und 3,5 Prozentpunkte mehr als bei der Landtagswahl 2017. Für die SPD stimmten in der Region 28,0 Prozent der Wähler (NRW-weit: 26,7), für die Grünen 16,6 Prozent (18), die FDP wählten 5,4 Prozent (5,9). Die AfD erhielt in Westfalen 5,8 Prozent (5,4) und die Linke 2,0 Prozent (2,1), zeigt eine Auswertung der LWL-Statistik.
Am deutlichsten legten die Grünen zu. Ausnahmslos in allen Wahlkreisen konnten sie Stimmen dazu gewinnen. Insgesamt verzeichnete die Partei von Spitzenkandidatin Mona Neubaur in Westfalen ein Plus von durchschnittlich 10,2 Prozentpunkten. Besonders deutlich war der Zuwachs in Münster: In den drei Wahlkreisen im Stadtgebiet konnten die Grünen ein Plus von bis zu 19,8 Prozentpunkten verbuchen. In einem der drei Münsteraner Wahlkreise stimmten 32,2 Prozent der Wähler für die Grünen.
Die CDU konnte in fast allen Wahlkreisen Westfalens ihre Stimmanteile erhöhen. Insgesamt verzeichnete die Partei von Ministerpräsident Hendrik Wüst in der Region ein Plus von 2,9 Prozentpunkten. Größter Verlierer unter den Parteien in Westfalen war die FDP mit einem Minus von 5,7 Punkten, gefolgt von der SPD (minus 4,8), der Linken (minus 2,7) und der AfD (minus 1,6). Die AfD verlor besonders stark in Gelsenkirchen (minus 4,6), kamen dort aber dennoch auf ihr westfalenweit stärkstes Ergebnis mit 10,7 Prozent.
Geringe Wahlbeteiligung
Die CDU erreichte ihr bestes Ergebnis in Borken, also in der Heimat von Hendrik Wüst, mit 53,8 Prozent. Ohnehin konnten die Konservativen ihre Position in den ländlichen Gebieten stärken, während die SPD die besten Wahlergebnisse im Ruhrgebiet erzielte. So kam die Partei von Thomas Kutschaty im Wahlkreis Unna – Hamm auf 39,7 Prozent.
Die Wahlbeteiligung sank im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren von 64,7 auf 55,4 Prozent. Im Münsterland konnten aber deutlich mehr Wähler mobilisiert werden. Dort gaben 61,2 Prozent ihre Stimme ab. Im Ruhrgebiet war die Wahlbeteiligung mit 52,8 Prozent am geringsten.
jüb/wsp
Eine Analyse der Wahlergebnisse mit dem Politikwissenschaftler Prof. Norbert Kersting lesen Sie hier: „Alte Hochburgen im Münsterland und Sauerland haben die Wahl gewonnen.“