Im Bäckerhandwerk sind noch viele Ausbildungsplätze frei. Foto: pixabay
01.08.2024

Chancen in der Industrie und im Handwerk

Anfang August startet das neue Ausbildungsjahr. In Südwestfalen werden in vielen Berufen noch Auszubildende gesucht, im Ruhrgebiet gibt es eher zu wenige Stellen.

Landesweit standen Ende Juli 37.904 Jugendliche, die in diesem Jahr noch eine Ausbildung beginnen möchten, 47.548 unbesetzten Ausbildungsplätze gegenüber. Die konkrete Situation unterscheidet sich jedoch je noch Region und je nach Beruf deutlich, zeigt der NRW-Ausbildungsatlas. So kamen in Südwestfalen auf 100 Ausbildungsstellen 67 an einer Ausbildungsstelle interessierten junge Menschen. Deutlich eingeschränkter ist die Auswahl an Ausbildungsplätzen im Ruhrgebiet – hier kamen auf 100 bei den Arbeitsagenturen gemeldete Stellen 112 Bewerberinnen und Bewerber. 

Große Nachfrage im Bereich Veranstaltungen und Informatik

Einige Ausbildungsberufe sind begehrter als andere, zeigen die Zahlen. So gibt es bei den Tierpflegern, den Mediengestaltern und Veranstaltungskaufleuten, aber auch in den Bereichen Informatik und Chemie in allen Regionen deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsplätze. Wer in einem Hotel arbeiten möchte, der findet im Münsterland und Ostwestfalen sowie auch in Südwestfalen leichter eine Lehrstelle als Bewerber im Ruhrgebiet und im Bergischen Land. Ganz anders ist die Situation bei Ausbildungsstellen in der Industrie und auf dem Bau, aber auch im Lebensmittelhandwerk, darunter Bäcker und Metzger. Dort sind Nachwuchskräfte allerorten gesucht, besonders schwierig ist es für Betriebe in Südwestfalen, einen „Azubi“ zu finden, zeigt der Ausbildungsatlas. Insgesamt hat die Zahl von Menschen mit Interesse an einer Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. 98.576 Personen meldeten sich bei den Arbeitsagenturen, das sind 2,8 Prozent mehr als 2023. 

Auch die Industrie- und Handelskammer Dortmund beobachtet, dass es vielen Ausbildungsbetrieben an Bewerberinnen und Bewerbern fehlt „Fachkräfte sind erfolgsentscheidend für unseren Standort. In allen Bereichen der Wirtschaft werden gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, nur leider nicht immer gefunden“, sagt Maike Fritzsching, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung. Oft würden die Berufswünsche junger Menschen nicht mit dem Fachkräftebedarf der Wirtschaft übereinstimmen, weil viele Berufe gar nicht bekannt seien oder nicht das beste Image hätten. Für junge Menschen seien die Chancen auf eine Ausbildungsstelle sehr gut und Bewerbungen seien auch kurz nach dem Start des Ausbildungsjahres noch möglich. Diese Ausgangsposition sollte genutzt werden. „Unabhängig davon, ob sie den ersten Schulabschluss oder das Abitur mitbringen, ist die Ausbildung der Start in eigenständiges Berufsleben mit vielfältigen Weiterbildungs- und Verdienstmöglichkeiten“, sagt Fritzsching.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin