Vielerorts standen am Donnerstag nach der Sturmnacht Aufräumarbeiten an, wie hier in Ahlen. Foto: Stadt Ahlen
19.02.2022

Sturm-Update: Zeynep wütet heftig

Update von Samstag, 19.02.2022 (Stand 8 Uhr):
Sturmtief Zeynep traf die Region am Freitag heftiger als ihre Vorgänger kurz zuvor: Im Kreis Steinfurt starb ein Mensch, als er mit seinem Wagen gegen einen umgestürzten Baum fuhr. 

Zahlreiche Straßen in der Region mussten gesperrt werden, im Bahnverkehr ging zeitweise nichts mehr: Die Deutsche Bahn stellte den Fern- und Regionalverkehr in Westfalen ein. Erst im Laufe des Samstags sollte sich der Bahnverkehr wieder normalisieren. Die Feuerwehren der Städte mussten zu Hunderten Einsätzen ausrücken. Meist wegen umgestürzter Bäume, teilweise wurden aber auch Dächer abgedeckt. Auch in den kommenden Tagen soll es stürmisch bleiben, teilt der Deutsche Wetterdienst mit.

Sturmtiefs Sandra und Ylenia

Zuvor hatten die Sturmtiefs „Xandra“ und „Ylenia“ in Westfalen zu Verkehrsbehinderungen und Stromausfällen geführt. Insgesamt verlief die Sturmnacht von Mittwoch auf Donnerstag mit Orkanböen aber weitgehend glimpflich.

Im Kreis Borken waren rund 50.000 Bürgern in der Nacht ohne Strom aus. Bei der Fehlersuche stellten Techniker des zuständigen Energieversorgers fest, dass ein Baum auf einen Trafo des Umspannwerkes in Borken gestürzt war. Fachleute beseitigten diese Störung, so dass der Strom schrittweise wieder aufgeschaltet werden konnte, so der Kreis.

In anderen Kreisen sorgten umgestürzte Bäume für Schäden. Im Kreis Herford stürzte ein Baum auf die Straße und beschädigte sieben Autos. In Dortmund fiel ein Baum auf ein Wohnhaus. Verletzt wurde niemand. In weiten Teilen Westfalens, vor allem in Ostwestalen-Lippe und im Sauerland mussten zudem Straßen gesperrt werden, weil Äste und Bäume den Verkehr gefährdeten. In Dorsten streifte der Zug einer Regionalbahn umgestürzte Bäume. Ansonsten fielen im Bahnverkehr vor allem Fernreise-Verbindungen aus, da die Deutsche Bahn ihren Verkehr in einigen Bundesländern teilweise eingestellt hatte.

Orkanböen mit bis zu 135 Stundenkilometern

Wegen des angekündigten Unwetters hatte das NRW-Schulministerium für Donnerstag (17.02.2022) entschieden, dass die Schulen im Land geschlossen bleiben. Die beiden Sturmtiefs fegten mit hohen Windgeschwindigkeiten übers Land. Den Rekord für Nordrhein-Westfalen stellte dabei Beverungen-Drenke im Kreis Höxter auf. Dort wurden Orkanböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 135 Stundenkilometer gemessen. In Unna erreichten die stärksten Böen 130 Stundenkilometer.

Wälder nicht betreten

Wald und Holz NRW warnt dennoch weiterhin dringend davor, die Wälder vor zu betreten. Durch den Sturm herausgebrochene Äste könnten herabfallen oder Bäume umstürzen. Bisher seien aber noch keine großflächigen Windwürfe durch den Sturm der vergangenen Nacht bekannt, hieß es am Donnerstag. Eine Lageübersicht will sich Wald und Holz aber erst am Montag verschaffen.

jüb/wsp

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