Evonik gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Spezialchemie. Foto: Evonik
12.09.2019

Chemiepark Marl wird zur Großbaustelle

Am Chemiepark Marl werden etwa eine Milliarde Euro in neue Anlagen und in ein modernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk investiert. Zum ersten Spatenstich am 17. September kommt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.

Rund 400 Millionen Euro will der Konzern Evonik an seinem größten Produktionsstandort im Chemiepark investieren. Dabei geht es um den Bau neuer Anlagen für den Hochleistungskunststoff Polyamid 12 (PA 12). Die Kapazität für die Produktion soll hier um mehr als 50 Prozent erhöht werden, um die hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie, für Öl- und Gasleitungen und im 3D-Druck zu befriedigen.

Steinkohle-Ära endet in Marl

Mit dem Bau eines modernen und effizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks beendet Evonik nach mehr als 80 Jahren die Erzeugung von Strom und Dampf auf Basis von Steinkohle in Marl. Bis zu einer Million Tonnen CO2 können durch diesen Schritt pro Jahr gespart werden, die direkten jährlichen Treibhausgasemissionen der Anlagen weltweit reduzieren sich um fast ein Fünftel, kündigt Evonik an. Das neue Kraftwerk soll langfristig die wirtschaftliche und zukunftsfähige Energieversorgung für den Chemiepark Marl sicherstellen.

Darüber hinaus investiert auch Ineos Phenol, weltgrößter Produzent der Industriechemikalie Phenol im Chemiepark. Bis 2021 soll eine Anlage zur Herstellung von Cumol entstehen, dem Ausgangspunkt für die Phenol-Produktion.

Etwa 2000 Menschen werden auf den neuen Baustellen im Chemiepark arbeiten. Fachleute aus aller Welt, darunter Spezialisten für bestimmte Anlagen und Techniken werden dort in den nächsten Jahren eingesetzt, berichtet Chemiepark-Sprecher Tobias Römer. Der Chemiepark in Marl ist mit rund 10.000 Beschäftigten einer der größten Chemiestandorte in Deutschland.

wsp

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