CityTree: Mooswände sollen im Ruhrgebiet für saubere Luft sorgen
Westfalen (wh). Ein CityTree soll in Castrop-Rauxel bald die Luft von Abgasen reinigen. Die Mooswand mit integrierter Bank wurde von dem Dresdener Start-up Green City Solutions erfunden, um das Klima in Großstädten zu verbessern.
Die "Stadt-Bäume" stehen bereits in Metropolen wie Hongkong, Paris und Berlin. Das System besteht aus mehr als 1600 Pflanztöpfen, die in einer drei mal vier Meter großen Wand verankert sind. Durch eine Kombination aus Mooskulturen und Gewächsen könne ein CityTree die Feinstaubbelastung um 30 Prozent senken, verspricht der Hersteller.
Castrop-Rauxel könnte in diesem Jahr die erste Stadt im Ruhrgebiet sein, die einen CityTree aufstellt. Die Stadtwerke haben bereits entschieden, das Pflanzensystem anzuschaffen. "Der CityTree ist ein innovativer Moosbaum, der in der Lage ist, schädliche Stoffe wie Feinstaub und Kohlendioxid aus der Luft zu filtern. Dabei ist er so leistungsstark wie etwa 275 herkömmliche Bäume", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Jens Langensiepen. Auf diesem Weg wolle der Energieversorger vor Ort dazu beitragen, die CO2-Emissionen auszugleichen, die durch die Verbrennung von Erdgas entstehen.
Weitere westfälische Städte planen ebenfalls, eine Mooswand aufzustellen. So sollen in Lünen ein bis zwei CityTrees Teil des neuen StadtGartenQuartiers Münsterstraße werden. "Es geht uns darum, in einem verkehrsreichen Umfeld das Klima zu verbessern. Gleichzeitig ist es ein Symbol für den Wandel in einem dicht besiedelten und benachteiligten Stadtviertel", erklärt Astrid Linn, Referentin für Stadtentwicklung in Lünen.
Voraussetzung in Lünen ist jedoch, dass Fördergelder fließen, denn ein CityTree kostet etwa 25.000 Euro zuzüglich weiterer Kosten. Auch in Bochum ist dieser Punkt bald ein Thema im Umweltausschuss. Dort soll geprüft werden, ob eine Mooswand dazu beitragen könnte, an besonders verkehrsreichen Orten den Feinstaub zu reduzieren.
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