Bundeswehrangehörige unterstützen die Arbeit der Gesundheitsämter wie hier in Dortmund. Foto: Dortmund-Agentur / Gaye Suse Kromer
21.10.2020

Corona-Hilfe durch die Bundeswehr

Zahlreiche Gesundheitsämter in Westfalen erhalten Unterstützung von der Bundeswehr. Die Ämter stoßen wegen der weiter steigenden Infektionszahlen an ihre Belastungsgrenzen.

So sollen in Bochum insgesamt 24 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr dem Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und bei der mobilen Abstrichnahme helfen. In Herne haben 16 Bundeswehrangehörige ihren Dienst aufgenommen. In Dortmund sind insgesamt 40 Bundeswehrangehörige abgestellt, um die Stadt in der Pandemie zu unterstützen. Auch in Gelsenkirchen, Bielefeld, Hagen sowie den Kreisen Recklinghausen und Unna ist die Bundeswehr im Einsatz.

Rechtsdezernent und Krisenstabsleiter Norbert Dahmen aus Dortmund verdeutlicht: „Der Grund, warum wir die Bundeswehr hier haben, ist ganz einfach: Wir brauchen Hilfe.“ In der vergangenen Woche sei deutlich geworden, dass die Kontaktnachverfolgung inzwischen erhebliche zeitliche Probleme hat.

Personalverschiebungen reichen nicht

„Auch wir in Dortmund haben erwartet, dass die Zahlen deutlich ansteigen werden. Deshalb haben wir uns durch interne Personalverschiebungen innerhalb des Gesundheitsamtes und der Stadtverwaltung darauf vorbereitet“, sagte Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamtes. Insgesamt seien 110 Beschäftigte, die sich aus den originären Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sowie Kollegen aus vielen verschiedenen Fachbereichen der Stadt zusammensetzten, inzwischen im Rahmen der Corona-Lage im Gesundheitsamt tätig. Dennoch wäre eine effiziente Kontaktnachverfolgung bei einer Inzidenz, wie sie aktuell vorliege, ohne die Hilfe der Bundeswehr kaum möglich, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

„Dritte Welle“ im Kreis Gütersloh

Besonders herausfordernd sind die steigenden Infektionszahlen auch im Kreis Gütersloh. Die Verwaltung spricht dort schon von der dritten Welle. Nach dem Infektionshoch im Frühjahr und dem „Sommerpeak der Infektionen in der Fleischbranche“ fehlten die Wochen für Urlaub, Überstundenabbau und Einarbeitung neuer Mitarbeiter, teilt der Kreis Gütersloh mit.

„Die Menschen in der Abteilung Gesundheit arbeiten nach wie vor auf Hochtouren, um alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen“, heißt es weiter. 65 neue Stellen seien bereits durch den Kreistag für die Abteilung Gesundheit genehmigt worden, von denen rund 50 inzwischen besetzt sind. Außerdem zieht der Kreis Mitarbeiter aus anderen Abteilungen der Verwaltung ab, um sie zum Beispiel bei der Kontaktverfolgung einzusetzen.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin