Die Corona-Impfung wurde lange erwartet. Foto: pixabay
07.01.2021

Corona-Impfungen in Westfalen

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat ein erstes Fazit zum Corona-Impfstart in der Region gezogen. Rund 44.000 Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen wurden demnach innerhalb der ersten zehn Tage geimpft.

Etwa 800 Alten- und Pflegeheime in Westfalen haben rund 106.000 Impfdosen bei der KVWL vorbestellt. „Diese Entwicklung stimmt uns wirklich hoffnungsvoll. Die Ärzte und medizinischen Fachkräfte sind mit großem Engagement im Einsatz und leisten wertvolle Arbeit“, berichtet Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorsitzender der KVWL. Es habe positive Rückmeldungen in Sachen Organisation und Zusammenarbeit gegeben, so die KVWL. 

Im Kreis Lippe konnten bis Donnerstag (7. Januar) rund 3000 Personen in Alten- und Pflegeeinrichtungen geimpft werden. Bis Ende der ersten Januarwoche soll die Gesamtzahl auf 4000 Impfungen ansteigen, teilt der Kreis mit. Bis zum Ende der ersten Januarwoche sollen Bewohner und Mitarbeiter in 46 Alten- und Pflegeeinrichtungen geimpft sein, heißt es weiter. Allerdings sei man skeptisch, ob der geplante Start für das Impfzentrum am 15. Januar gehalten werden könne: Alle lippischen Akteure wollen dort möglichst schnell, parallel zum Einsatz der mobilen Teams, eine oder mehrere Impfstraßen des Zentrums innerhalb der Phoenix Contact-arena nutzen. Ob die notwendigen Impfdosen für dieses Vorhaben rechtzeitig ankommen, wird inzwischen bezweifelt.

Kritik von Dortmunds Oberbürgermeister

Auch dem Dortmunder Oberbürgermeister geht die Versorgung mit dem Vakzin zu langsam. „Ich kritisiere nicht die Entscheidung, den Impfstoff europäisch einzukaufen. Viel problematischer ist die praktische nationale Umsetzung der Impfstoff-Verteilung. Wichtig ist ja nicht, mit welcher Menge Impfstoff wir starten, sondern, ob die gesamte Strecke bis zum Ziel – und das heißt, alle, die es wollen, auch zu impfen – stimmig und stabil ist. Hier habe ich aktuell erhebliche Zweifel und hier muss schnell und genau nachgearbeitet werden“, sagte Thomas Westphal. Er forderte von Ministerpräsident Armin Laschet die Einrichtung einer eigenen Stabstelle „Impfaktion“.

Eine Umfrage von Kommunikationswissenschaftlern der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster zeigt unterdessen, dass die Menschen im Münsterland auch mit zunehmender Dauer der Pandemie hohes Vertrauen in Ärzte und Experten haben. Obwohl das Virus nun schon seit fast zehn Monaten Einschränkungen nötig mache, seien die Bürger in der Region Münster überzeugt, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sinnvoll und wirksam seien, teilt die WWU mit. Die repräsentative Befragung zeige zudem: Die meisten Bürger in und um Münster herum fühlten sich angesichts der Krise gut informiert, sie nehmen viel Solidarität wahr und würden sich zu einem großen Teil impfen lassen. Für die Studie in den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie in der Stadt Münster wurden Ende November und Anfang Dezember 629 Personen im Alter zwischen 18 und 80 Jahren befragt.

wsp

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