Ein Röhrchen mit einem Corona-Test. Foto: pixabay
16.10.2020

Bielefeld ist „Risikogebiet“

Die Zahl der Risikogebiete in Westfalen steigt. In immer mehr Städten und Kreisen wurden mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner festgestellt. Insgesamt wurde bei 5047 Menschen in der Region eine Infektion mit dem Corona-Virus nachgewiesen.

Bochum, Dortmund, die Kreise Olpe und Recklinghausen sowie zuletzt Bielefeld sind seit dieser Woche neu als Risikogebiete eingestuft worden. Für diese Kommunen gelten verschärfte Regeln: Nur noch fünf Personen aus unterschiedlichen Haushalten dürfen sich in der Öffentlichkeit treffen, für Kneipen und Bars gilt eine Sperrstunde. Veranstaltungen dürfen nur noch mit weniger Teilnehmern stattfinden und auch bei privaten Feiern ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Einige Kommunen weiteten auch die Maskenpflicht auf Fußgängerzonen aus.

Auch Regionen im ländlichen Raum verzeichnen steigende Infektionszahlen. So liegen die Kreise Lippe, Warendorf und Gütersloh sowie der Märkische Kreis und der Ennepe-Ruhr-Kreis über der Marke von 35 Infektionen pro Woche. Dort gelten bereits verschärfte Regeln der Corona-Schutzverordnung.

Streit um Beherbergungsverbot

Gleichzeitig sorgte die Diskussion um das Beherbergungsverbot in der ersten Woche der Herbstferien für Verwirrung. Das Land hatte angekündigt, dass Bürger aus Risikogebieten sich kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen können, um die Anforderungen an Reisende aus sogenannten Hotspots erfüllen zu können. In vielen Kommen herrscht jedoch Streit über die Kostenübernahme zwischen Stadt, Land und Kassenärztlicher Vereinigung. Einige Städte, wie zum Beispiel Recklinghausen, kündigten an, dass es keine Kapazitäten für Testungen von Urlaubern gebe. In Hamm, wurde für die Herbstferien ein spezielles Testzentrum für Reisende eingerichtet. Im Kreis Unna können Ärzte über die Gesundheitsbehörde beauftragt werden, Bielefeld gab bekannt, dass Reisende mit Buchungsbestätigung kostenlos in einem Testzentrum einen Abstrich vornehmen lassen können.

Politiker verschiedener Ebenen appellierten an die Bürger, das Virus und die neue Schutzverordnung ernst zu nehmen. „Die Maßnahmen, die die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten gestern beschlossen haben, sind leider notwendig und ich fürchte sogar, dass wir in ein bis zwei Wochen nochmal nachsteuern müssen, um Schlimmeres zu verhindern“, kommentierte der südwestfälische Europaabgeordnete und Mediziner, Dr. Peter Liese, die Beschlüsse der Ministerpräsidentenrunde vom Mittwoch.

wsp

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