Wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben das Musiktheater im Revier und andere kulturelle Einrichtungen ihre Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Foto: Pedro Malinowski
12.03.2020

Kulturveranstaltungen fallen aus

Das Coronavirus wirbelt das kulturelle Leben in Westfalen durcheinander. Theater und Spielstätten stellen ihren Betrieb vorerst ganz ein. 

Am Musiktheater im Revier (MiR) in Gelsenkirchen werden voraussichtlich bis zum 19. April keine Vorstellungen stattfinden. Wann und inwieweit ausgefallene Veranstaltungen nachgeholt werden, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, teilt das MiR mit.

In Dortmund fallen alle städtischen Kulturveranstaltungen bis zum 15. April aus. Neben dem Theater Dortmund ist auch das Konzerthaus betroffen. Konzerthaus-Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech und der Geschäftsführende Direktor des Theaters Dortmund Tobias Eigner unterstützen diese Vorgabe, bedauerten aber zugleich, dass so viele erstklassige Konzerte und Vorstellungen abgesagt werden müssten. Auch Lesungen in Bibliotheken oder ähnliche Veranstaltungen finden in Dortmund nicht statt.

Keine Grimmepreis-Verleihung

Die Grimmepreis-Verleihung in Marl, die am 27. März über die Bühne gehen sollte, ist ebenfalls gestrichen. „Die Sicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Grimme-Preisverleihung steht für uns an erster Stelle, außerdem wollen wir unseren Beitrag leisten, die fortschreitende Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen“, so die Geschäftsführerin des Grimme Instituts Dr. Frauke Gerlach.

In den nächsten Wochen bleiben die Theater- und Konzertsäle in der Region leer. Foto: Knubben

In den nächsten Wochen bleiben die Theater- und Konzertsäle in der Region leer. Foto: Knubben

Das Apollo Theater in Siegen stellt seinen Betrieb bis vorerst Ende März ein. Auch Festivals, wie die „Maker Faire Ruhr“ am 28. und 29. März in der DASA in Dortmund wurden abgesagt.  Zahlreiche Museen und andere kulturelle Einrichtungen haben Führungen, Workshops und andere Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Die Türen bleiben jedoch in vielen Einrichtungen zunächst geöffnet.

Kulturstaatsministierin will Kulturszene unterstützen

Kulturstaatsministerin Monika Grütters sagte ihre Unterstützung zu: „Künstler und Kultureinrichtungen können sich darauf verlassen, gerade mit Blick auf die Lebenssituationen und Produktionsbedingungen der Kultur-, Kreativ- und Medienbranche: Ich lasse sie nicht im Stich! Wir haben ihre Sorgen im Blick und werden uns dafür einsetzen, dass die speziellen Belange des Kulturbetriebs und der Kreativen miteinbezogen werden, wenn es um Unterstützungsmaßnahmen und Liquiditätshilfen geht.“

Wegen der unsicheren Lage empfehlen wir vor einem geplanten Veranstaltungsbesuch auf der Website des Veranstalters nachzusehen, ob diese auch tatsächlich stattfindet. 

wsp

(Stand: 12.03.2020, 17.30 Uhr)

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