„Covid/B1-Remix“
In Bottrop gibt es ein bundesweit wohl einmaliges Impfzentrum. Es zeigt während des Impfbetriebs Skulpturen des Bildhauers Gereon Krebber.
Krebber ist in Bottrop aufgewachsen, lebt heute in Köln und lehrt an der Kunsthochschule Düsseldorf. Eigentlich wollte er seine Skulpturen in dem neuen Anbau B12 des Kulturzentrums Bottrop präsentieren. Da das zurzeit nicht möglich ist, steht nun eine Auswahl seiner Werke im Impfzentrum, das in einem Indoor-Golfzentrum untergebracht ist. „Covid/B1-Remix“ lautet der Titel der Schau.
„Es ist eine Spontan-Ausstellung an einem ungewöhnlichen Ort“, erklärt Katrin Reck, Kuratorin des B12-Raums, „kurzentschlossen und mit Unterstützung von Feuerwehr, Polizei, THW und Stadt konnte Krebber im neuen Impfzentrum seine Skulpturen aufbauen.“
Collage auf dem Boden
Der Künstler war von dieser Möglichkeit positiv überrascht. „Gegebenheiten sind Gelegenheiten“, sagt er. Als erstes verwandelte Krebber die im Zentrum auf dem Boden ausgelegte Plane mit Klebeband in eine Collage. Die unregelmäßig verteilten, länglichen Striche des Paketbands erinnern ihn an eine „präparierte Lösung unter dem Mikroskop, passend zu den Vorgängen, die gerade unablässig unser Thema sind“.
Auf der Bodengrafik präsentiert Krebber plastische Arbeiten aus den letzten 20 Jahren. Dabei gab es ein paar Vorgaben, so waren nur schwer entflammbare Materialien zugelassen. Präsentiert werden im Impfzentrum unter anderem eine mattweiß glasierte Keramikkugel (Schneeball, 2000), die er als Student an der Kunstakademie gefertigt hat, und eine liegende, rosafarbene Figur (Puppe, 2007) aus Spachtelmasse und Styropor.
Die „Covid/B1-Remix“-Schau habe nicht die Krankheit als Thema, betont Krebber: „Ich illustriere nicht das Corona-Virus. Die Arbeiten gab es vor der Pandemie, es wird sie danach weiter geben.“
wsp
