Das Ausstellungsprojekt "Brotbaumregime" setzt sich mit dem Lebens- und Kulturraum Wald im Sauerland auseinander. Foto: Das Brotbaumregime
29.06.2023

Das Brotbaumregime

Ein Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit der Sauerländer Waldkultur. Eröffnung am 1. Juli.

Die Fichte galt viele Jahre als Brotbaum des Sauerlandes. Sie ließ sich ergiebig pflanzen und war viele Jahre eine verlässliche Einnahmequelle. Ihr Holz war besonders für den Bergbau und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg gefragt. So wurde der reine Fichtenwald zu einem Kernbestandteil der Sauerländer Landschaft. Nach den Dürresommern der vergangenen Jahre ist die Monokultur jedoch geschwächt und vom Borkenkäfer befallen. Durch den Kahlschlag sind im Sauerland riesige Brachflächen entstanden. Nicht nur Waldbesitzer und Förster, sondern auch Menschen, die im Sauerland leben oder wandern sind betroffen. Darüber hinaus sind auch die Tier- und Pflanzenwelt in Mitleidenschaft gezogen. 

Mit dem „Brotbaumregime“ ist aus dieser Situation ein Ausstellungsprojekt zur Sauerländer Waldkultur entstanden. Das Kooperationsprojekt der Kulturbüros in Arnsberg, Brilon und Schmallenberg und der Künstlerin Theresa Kampmeier will einen kulturellen Rahmen zur gemeinsamen Verarbeitung der drastischen Veränderungen im Wald bieten. An vier Ausstellungsorten im Sauerland entwickeln Künstler neue Werke. Darunter sind Yala Buchmann und Daniel Almagro, die aus der Region kommen, oder der britische Komponist und Musiker Ben Osborn, der an einem Waldlied arbeitet, das mit einem Projektchor in der Region aufgeführt wird. Historische Dokumente und Kunstwerke aus dem Sauerland ergänzen die Ausstellungen; außerdem haben Menschen aus der Region im Vorfeld des „Brotbaumregimes“ Bilder und Texte beigetragen und zu zeigen, was sie am Wald bewegt. 

Seit 2018 sind weite Teile der Fichtenwaldflächen im Sauerland abgeholzt worden. Foto: Das Brotbaumregime

Seit 2018 sind weite Teile der Fichtenwaldflächen im Sauerland abgeholzt worden. Foto: Das Brotbaumregime

Die Eröffnung des Ausstellungsprojektes wird am 1. Juli um 15 Uhr in der Südwestfälischen Galerie in Schmallenberg-Holthausen gefeiert. Am 8. Juli findet eine Choraufführung mit Gespräch in der St. Rochus Kapelle in Eslohe statt. Am 15. Juli gibt es ein Eröffnungsfest zur Ausstellung im Sauerland-Museum in Arnsberg. Ab dem 22. Juli präsentiert das Museum Haus Hövener in Brilon Werke zum „Brotbaumregime“. Weitere Informationen zum Projekt und den Ausstellungen hier.

wsp

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