Das Denken therapieren: Bochumer Forscher behandeln depressives Grübeln
Bochum (wh). Grübeln adé: Bochumer Psychologen haben eine neue Behandlungsmethode gegen Depressionen entwickelt. Mit der "Kognitiven Verhaltenstherapie depressiven Grübelns" widmen sie sich krank machenden, in der Vergangenheit kreisenden Gedanken. Sie sind nicht etwa, wie lange angenommen, Sympthom einer Depression, sondern können der Motor der Krankheit sein. Das zeigen zahlreiche Studien.
Das Konzept der Bochumer Forscher sieht eine Gruppentherapie mit zehn Sitzungen vor. Zunächst erfahren die Patienten die Bedeutung und das Risiko depressiven Grübelns. Mit Hilfe von Aufmerksamkeitstraining lernen sie, sich von Gedanken wie "Ich bin ein Versager" oder "Ich bin eine schlechte Mutter" zu distanzieren und ihre Gedanken zu steuern.
Im Kontakt mit Patienten konnten die Wissenschaftler den Erfolg der Methode messen. "Das Behandlungsprogramm ist genauso gut wie andere Behandlungen, aber nicht besser", lautet das Fazit der Forscher. Es sei interessant, dass man die Leute über diesen Fokus genauso gut behandeln könne wie über etablierte therapeutische Ansätze. In denen steht die Überprüfung der negativen Gedanken im Vordergrund.