Skiliftbetreiber Florian Leber. Foto: Wintersport-Arena Sauerland
03.12.2020

„Das ist schon bitter“

Skiliftbetreiber Florian Leber aus dem Sauerland hat investiert, um seine Lifte coronakonform öffnen zu können. Die Wetterbedingungen sind optimal. Aber die Lifte müssen stillstehen.

Eigentlich hatte Florian Leber geplant, seine Skilifte am Nikolauswochenende zu öffnen. Doch Corona hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Das ist schon bitter. Die Bedingungen sind aktuell ziemlich optimal“, so Leber, der mehrere Lifte im Sauerland betreibt, darunter auch den Lift am Poppenberg. Es ist endlich mal wieder kalt genug rund um den Kahlen Asten, um die Schneekanonen anzuschmeißen. Minus zwölf Grad hat Leber schon gemessen.

Nach dem schwachen Winter 2019/2020 hätten die Liftbetreiber im Sauerland eine besucherstarke Saison gut gebrauchen können. Der vergangene Winter war wirtschaftlich einer der schlechtesten für die Region überhaupt. Nur rund 300.000 Wintergäste besuchten 2019/2020 das Sauerland. In einem durchschnittlichen Winter sind es um die 800.000. Zuerst waren die Wetter-Bedingungen schlecht, dann mussten die Sessellifte wegen der Corona-Krise auch noch vorzeitig ab Mitte März stillstehen.

Skiliftbetreiber in dritter Generation

Seit Mai laufen die Vorbereitungen für die aktuelle Saison. Leber und seine Mitarbeiter sowie die anderen Liftbetreiber im Sauerland wollten eigentlich zeigen, dass sicherer Skisport möglich ist. In den Einstiegsbereichen zu den Liften und im Lift selbst sollte Maskenpflicht herrschen. Manche Liftbetreiber haben in Absperrzäune investiert, um die Situation im Wartebereich besser zu lenken. Parkkonzepte mit mehr Abstand sind entwickelt worden. Die Skiverleiher haben Plexiglasscheiben für die Kassenbereiche und Desinfektionsmittelspender angeschafft.

Leber ist seit kleinauf auf den Sauerländer Skipisten unterwegs. Er ist Skiliftbetreiber in dritter Generation. „Wenn es schneit, will man einfach raus“, so Leber. Nun bereitet er sich auf die Öffnung seiner Lifte vor, so gut es geht. Denn er weiß nicht, wann sie anfahren können. Wenn es kalt genug ist, wird er Schnee fürs Depot produzieren. „Schlimm wäre es, wenn wir aufmachen dürfen, und wir wären nicht vorbereitet“, so der 40-Jährige. Er hofft, dass der Tag der Öffnung so schnell wie möglich kommt.

Jürgen Bröker/wsp

Einen weiteren Beitrag zur Situation im Sauerland lesen Sie hier.

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