
„Demenzsensibles Krankenhaus“: Uniklinik Münster ist Vorreiter
Das Universitätsklinikum Münster (UKM) ist als erstes Krankenhaus in Deutschland im Bereich Delirprävention zertifiziert worden.
Bereits 2015 hat das UKM den Bereich „Demenzsensibles Krankenhaus“ eingerichtet. Grund ist, dass viele ältere Patienten neben der Erkrankung, wegen der sie im Krankenhaus sind, auch eine Demenz oder eine leichte kognitive Einschränkungen haben. Bei ihnen ist das Risiko höher, während des Klinikaufenthaltes ein Delir, also einen akuten Verwirrtheitszustand, zu entwickeln.
Um einem Delir vorzubeugen, werden Risikopatienten am UKM getestet und besonders intensiv durch speziell geschulte Ärzte und Pfleger betreut. „Durch unser Konzept konnten wir die Delirrate am UKM von 21 Prozent auf sechs Prozent reduzieren“, sagt Prof. Dr. Thomas Duning, Neurologe und Leiter des Bereichs Demenzsensibles Krankenhaus.
Das UKM ist nach eigenen Angaben das erste Krankenhaus bundesweit, dass eine Zertifizierung für das Demenzsensible Krankenhaus erreicht hat. Ziel ist es, künftig auch andere Kliniken beim Aufbau eines Demenz- und Delirmanagements zu unterstützen. „Wir möchten kein Alleinstellungsmerkmal behalten, sondern unsere gewonnene Expertise an andere Einrichtungen weitergeben“, sagt Duning.
wsp