Der Herbst leuchtet
Lichterfestivals in Westfalen laden zum Spaziergang bei Dämmerung und Dunkelheit ein.
Farbgewaltig illuminiert ist der Maximilianpark im Hamm vom 11. Oktober bis 3. November beim 16. Herbstleuchten-Festival. Neu in diesem Jahr ist, dass der ikonische Glaselefant zur größten Schattenwand Europas wird. Die begehbare Skulptur auf der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Maximilian wird bunt angestrahlt und dient Besucherinnen und Besuchern als riesige Projektionsfläche für Schattenbilder. Ein weiteres Highlight ist das Hydroschild auf dem See: Eine überdimensionale Wasserwand, die zu einer Art Leinwand für Videos wird – und zum begehrten Fotomotiv auf dem Rundweg durch den Park.
Lichtspiele rund um den Jübergturm verspricht der HerbstLichtGarten bis zum 27. Oktober im Sauerlandpark Hemer. Der Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld inszeniert Bauwerke und die herbstliche Natur mit innovativen Lichtinstallationen, darunter „bunte Schatten“, ein „Flammenmeer“ und eine Phosphorwand, die das Malen mit Licht ermöglicht.
In Höxter feierte das „LightArt“-Festival im vergangenen Jahr zum Abschluss der Landesgartenschau seine Premiere. Aufgrund des großen Erfolgs leuchtet die Stadt an der Weser auch in diesem Jahr vom 25. Oktober bis 3. November. Eine Lasershow und Schattenspiele zeigen die Wallanlagen und ausgewählte historische Gebäude in der Altstadt in neuem Licht, begleitet von sphärischen Klängen.
75 Jahre Essener Lichtwochen
Die Essener Lichtwochen feiern in diesem Jahr vom 27. Oktober bis 4. Januar ihr 75-jähriges Jubiläum. Was als Idee von Einzelhändlern begann, um Menschen in die Innenstadt zu locken, hat sich zu einem Lichtspektakel entwickelt. Jedes Jahr erstrahlen Straßen und Plätze in festlichem Glanz. Anfangs waren es einfache Ornamente und Sterne, heute säumen dreidimensionale Lichtfiguren wie leuchtende Tiere und thematische Installationen die Fußgängerzone rund um die Kettwiger Straße in Essen. Ein illuminiertes Riesenrad lockt Schwindelfreie in luftige Höhen.
Die Altstadt ist die „gute Stube“ von Recklinghausen. Mit mehr als 200 illuminierten Gebäuden und Plätzen lädt das Festival Recklinghausen Leuchtet unter dem Motto „Zyklus der Elemente – Wasser und Feuer“ vom 25. Oktober bis 10. November zum Bummeln ein. Am 9. November tritt DJ Moguai bei einem Open-Air-Konzert auf den Rathausplatz auf, der sich zu einem „Freiluft-Clubbing-Dancefloor“ verwandelt.
Nach einer siebenjährigen Pause finden im März 2025 wieder die Lüdenscheider Lichtrouten statt. Lichtkunst und Lichtdesign sollen neue Perspektiven auf die Stadt bieten. Einen Vorgeschmack auf das Festival gibt es bereits zur Nacht der Kultur am 9. November. Das frühere Wellenbad wird bei einem audiovisuellen Konzert in neues Licht getaucht. Der Künstler Kurt Laurenz Theinert, Teilnehmer der Lüdenscheider Lichtrouten 2010, kreiert Projektionen und Sounds live am Visual Piano. Begleitet wird er von Anja Kreysing am Akkordeon.
Die Lippstädter Lichtpromenade feiert im Oktober ihr 20-jähriges Jubiläum mit einem temporären Kunstparcours in der Innenstadt. Alle 20 Künstler, die entlang der Lichtpromenade mit Werken vertreten sind, wurden eingeladen neue Arbeiten zu präsentieren, darunter Zeichnungen, Skulpturen, Videos und Installationen. Es gibt im Oktober jeweils samstags diverse Führungen zu den Kunstwerken. Ein Höhepunkt ist die siebte Nacht der Lichtkunst, die vom 25. bis 27. Oktober in der Hellwegregion stattfindet. Die Eröffnung wird am Hauptbahnhof in Hamm gefeiert, dessen Fassade von einem Video-Mapping des Künstlers Gregor Eisenmann überzogen wird. Lichtinstallationen finden an dem Wochenende unter anderem auch an der fast 1000 Jahre alten Dorfkirche in Soest-Meinigsen, im Garten der Synagoge in Lippstadt und am Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna statt. Diverse Lichtreisen bieten Neugierigen die Möglichkeit, mehrere Kunstwerke und Aktionen an einem Abend zu erleben.
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