Der Spargel ist zurück
Die Spargelsaison ist in der Region gestartet. Die Landwirte erwarten wegen des warmen Wetters und ausreichend Feuchtigkeit im Boden eine gute Saison.
„Die Ernte hat begonnen“, sagt Ralf Große Dankbar, Spargelexperte bei der Landwirtschaftskammer NRW. Wie in jedem Jahr fiel auch 2024 der Startschuss für die Spargelernte zunächst in den Anbaugebieten am Niederrhein. Doch der Vorsprung gegenüber den westfälischen Spargelregionen sei deutlich geringer gewesen als in den Vorjahren. Bereits Ende März wurden in zahlreichen Anbaugebieten die ersten Stangen gestochen. Am kommenden Wochenende werden voraussichtlich auch die letzten Spargelbetriebe ihre Hofläden öffnen, so der Experte weiter.
Offiziell wurde die Spargelsaison in der Region allerdings erst an diesem Donnerstag (11.4.) eröffnet. NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen stach hierzu in Rheda-Wiedenbrück selbst das Gemüse. „Spargel gehört zu den kulinarischen Jahreshöhepunkten unserer heimischen Küche. Die meist familiengeführten Spargelbetriebe in Nordrhein-Westfalen bieten das leckere und frische Frühlingsgemüse in gewohnter Top-Qualität an“, so Gorißen.
Heimische und regionale Ware wird bevorzugt
Wie sich die Preise entwickeln werden, ist dagegen noch nicht absehbar. Aktuell kostet die beste Güteklasse meist etwa 17 Euro je Kilogramm. Bruchspargel gibt es aber schon zu wesentlich günstigeren Preisen. Große Dankbar geht davon aus, dass sich die Preise etwa auf dem Niveau von 2023 bewegen werden. Erntehelfer sind auf jeden Fall ausreichend eingetroffen. Das melden zumindest die meisten Betriebe, sagt Große Dankbar. Ob der gestiegene Mindestlohn dazu führen wird, dass einige von Ihnen eher ihre Zelte in Deutschland wieder abbrechen, weil sie schneller ihr Geld verdient haben, müsse abgewartet werden.
Spargel ist in NRW und Westfalen-Lippe ein wichtiges Gemüse. Landesweit werden jedes Jahr rund 20.000 Tonnen Spargel geerntet. Damit liegt Nordrhein-Westfalen beim Spargelanbau mit der aktuellen Anbaufläche bundesweit auf dem zweiten Platz nach Niedersachsen. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei Spargel im vergangenen Jahr lag bei 86 Prozent. Somit ist Spargel eine der wenigen Gemüsearten, die zu diesem hohen Grad in Deutschland erzeugt und auch verzehrt werden, teilt das NRW-Landwirtschaftsministerium mit. Der geringe Importanteil zeige, dass die Spargelliebhaber vor allem heimische bzw. regionale Ware bevorzugen, heißt es weiter.
In Westfalen-Lippe sind vor allem das Münsterland und Ostwestfalen-Lippe ertragreiche Anbaugebiete, da der Spargel in den dortigen Böden besonders gut gedeiht. Bis zum 24. Juni, dem Johannitag, wird der Spargel geerntet.
jüb, wsp