Der Wald im Klimastress
Jetzt im neuen WESTFALENSPIEGEL: Fast 30 Millionen Kubikmeter Käfer-Schadholz sind in den vergangenen Trockenjahren in NRWs Wäldern angefallen. Der Klimawandel stellt Waldbesitzer und Forstwissenschaftler vor neue Herausforderungen.
„Unsere Wälder sind vielerorts nicht mehr wiederzuerkennen. Trockenheit und Borkenkäfer machen alte waldbauliche Gewissheiten zunichte. Die vielfältigen Funktionen des Waldes für Klima, Natur und Gesellschaft können leiden“, sagte Hanns Christian Wagner, Fachbereichsleiter Staatswald bei Wald und Holz NRW, bei der Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichts 2019/2020. Die Klimakrise hat dabei nicht nur Auswirkungen für die Waldbesitzer: Die Zeiten, in denen im Staatswald Gewinne erwirtschaftet werden konnten, die auch dazu genutzt wurden, die Leistungen des Waldes für die Gesellschaft zu finanzieren, seien für die nächsten Jahrzehnte vorbei, so Wagner.
Der aktuelle WESTFALENSPIEGEL zeigt die Folgen des Klimawandels für den Wald und Waldbesitzer an Beispielen aus dem Sauerland: Die Familie von Plettenberg bewirtschaftet seit mehr als 300 Jahren Waldflächen rund um Finnentrop. Aber eine solche Katastrophe wie in den vergangenen drei Jahren hat noch keine Generation erlebt. Schon jetzt haben die von Plettenbergs Holzmengen aus ihren Flächen geholt, die eigentlich für die nächsten Jahre hätten reichen müssen. Die Fichte – über Jahrzehnte der Brotbaum der Forstwirtschaft – steht in der Region vor dem Aus.
„Der Wald steht still und leidet“, sagt auch Dr. Bertram Leder, Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft. Betroffen von Trockenheit und Klimastress sind inzwischen nahezu alle heimischen Baumarten. Wie aber kann man dem Wald helfen, unter diesen Bedingungen zu überleben? Die Reportage im WESTFALENSPIEGEL begleitet Waldbesitzer und Forscher auf ihrem Weg zu möglichen Lösungen.
Zeitenwende im Wald
Klar ist schon jetzt: Es gibt eine „Zeitenwende im Wald“. So ist auch der Titel des Nachhaltigkeitsberichts von Wald und Holz. „Sturm, Dürre und Borkenkäfer, die das forstliche Arbeiten in den letzten Jahren wie nie zuvor prägten, sind keine einzigartigen Phänomene, nach deren Bewältigung es weiter geht wie zuvor. Wir erleben gerade eine Zeitenwende im Wald. Der Wald wird sich verändern und zugleich verändern sich die Ansprüche der Gesellschaft an den Wald“, heißt es im Bericht.
Die Reportage über den Wald im Klimastress lesen Sie in Heft 5/2020 des WESTFALENSPIEGEL. Hier können Sie ein kostenloses Probeabo bestellen. Zum Probeabo
Weitere Hintergründe zum Thema Wald finden Sie hier: Der Wald im Klimastress