Deutscher Fahrradpreis für Münster
Mit dem Ausbau der Kanalpromenade entlang des Dortmund-Ems-Kanals hat Münster den Deutschen Fahrradpreis gewonnen. Das Projekt setzte die Stadt gemeinsam mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Westdeutsche Kanäle um.
Den Partnern sei es gelungen, in kürzester Zeit die „Kanalpromenade Münster“ als attraktive Route für den Rad- und Fußverkehr umzugestalten, heißt es in der Jurybegründung. Damit belegte Münster den ersten Platz in der Kategorie Infrastruktur vor der Stadt Berlin und dem Bundesland Baden-Württemberg. „Die Kanalpromenade war vor dem Umbau eine schmale Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern. Jetzt ist sie eine breite, komfortable und sichere Radstrecke“, sagte Stadtbaurat Robin Denstorff.
„Viele Akteure haben an diesem Großprojekt für die Verkehrswende gearbeitet – und von der Planung bis zur nahezu vollständigen Fertigstellung nur drei Jahre benötigt. Fördermittel von Bund und Land haben uns ermöglicht, diese attraktive Route für Pendlerinnen und Pendler sowie für Freizeitradfahrende zu schaffen“, erklärt der Stadtbaurat weiter. Die Planungen für die 27 km lange Strecke entlang des Dortmund-Ems-Kanals waren 2019 gestartet. Noch in diesem Sommer sollen 22 Kilometer umgebaut sein – von der Stadtgrenze bei Gelmer bis zur Stadtgrenze nach Senden, so die Stadt Münster. Diese Route wird dann glatt asphaltiert, vier Meter breit und kreuzungsfrei sein. Den innenstadtnahen Verlauf zwischen Schleuse und Umgehungsstraße können Stadt und WSA erst umgestalten, wenn der Dortmund-Ems-Kanal verbreitert worden ist, heißt es weiter.
Verlängerung bis ins Ruhrgebiet
NRWs Umwelt-, Naturschutz- und Verkehrsminister Oliver Krischer, der die Ehrung vorgenommen hat, erklärte, dass die Landesregierung zukünftig mindestens so viel Geld in Radwege investieren wird wie in den Straßenausbau. „Der Betriebsweg entlang des Dortmund-Ems-Kanals in Münster wurde verbreitert, asphaltiert und adaptiv beleuchtet. Seine Verlängerung bis ins Ruhrgebiet ist langfristig vorgesehen“, sagte Krischer weiter. Die angrenzenden Kreise Coesfeld und Steinfurt planen bereits, den Weg am Kanal nach ähnlichen Standards auszubauen. So ergäbe sich künftig eine starke Radverkehrsachse durch das Münsterland, erklärt die Stadt Münster.
Neben dem komfortablen Untergrund lädt ein innovatives Beleuchtungskonzept zur Nutzung der neuen Radroute ein. „Die adaptive Beleuchtung beleuchtet in den Wintermonaten die Kanalpromenade nur, wenn Nutzende das Licht benötigen. Das schont die Umwelt, verringert die Lichtemissionen und spart Energie“, sagt Andreas Groot-Körmelink, Projektleiter beim Amt für Mobilität und Tiefbau. Als zusätzlichen Service gibt es auf der Strecke einen Reinigungs- und Winterdienst.
Hier sehen Sie einen Vorher/Nachher-Vergleich eines Abschnitts in Münster Hiltrup. Fotos Stadt Münster/Tom Bendix und Stadt Münster/Meike Reiners
jüb/wsp