Hauswände aus dem 3D-Drucker sollen das Bauen beschleunigen. Foto: Peri GmbH.
29.09.2020

Deutschlands erstes Haus aus dem 3D-Drucker

In Beckum wird derzeit das deutschlandweit erste Wohnhaus mit einem 3D-Drucker gebaut. Diese Bauweise soll schneller sein und Ressourcen schonen.

Aus der Düse des großen Druckers spritzen Beton oder Mörtel. Schicht für Schicht wird so das zweigeschossige Haus gedruckt. Der 3D-Drucker sei flexibel und schnell einsetzbar, so dass sich die erforderlichen Ressourcen verringern, teilt das NRW-Bauministerium mit. Der Grund: Es müssten nicht mehr viele verschiedene Bauteile auf der Baustelle zu einem Wandelement zusammengebaut werden. Auf diese Weise spart man beim Bau Zeit. Weitere Pilotprojekte sollen mögliche finanzielle und zeitliche Vorteile der neuen Bauweise erforschen.

„Nordrhein-Westfalen-Innovation für Deutschland: digital, dynamisch, druckfertig – das sind unsere 3D‘s für die Zukunft des Bauens. Wir sind stolz darauf, dass das erste Haus, welches 3D gedruckt wird, in unserem Bundesland entsteht. Damit ist Nordrhein-Westfalen Vorreiter für Deutschland“, sagte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach bei einem Besuch des Projekts. „3D-Betondruck verändert die Art und Weise wie wir bauen und den Prozess des Hausbaus grundsätzlich. Da es das erste Gebäude seiner Art ist drucken wir bewusst nicht so schnell wie dies eigentlich möglich wäre“, so Leonhard Braig von der PERI GmbH, die das Wohnhaus in Beckum druckt.

Das erste Wohnaus Deutschlands aus dem 3D-Drucker entsteht in Beckum. Foto: Peri GmbH

Das erste Wohnaus Deutschlands aus dem 3D-Drucker entsteht in Beckum. Foto: Peri GmbH

Land fördert 3D-Druck im Bauwesen

Die Landesregierung erwartet sich von dem Pilotprojekt in Beckum Ergebnisse und Erfahrungen, die beispielgebend für die gesamte Baubranche sein dürften, so das Ministerium weiter. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den Hausdruck in Westfalen mit 200.000 Euro. Um innovative Technologien im Bauwesen und die Digitalisierung der Branche weiter zu fördern, hat das Ministerium mit dem Haushalt 2020 erstmalig das neue Programm „Digitalisierung der Bauwirtschaft und innovatives Bauen“ aufgelegt. Im aktuellen Etat stehen dazu 750.000 Euro zur Verfügung.

wsp

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