Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland und Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Foto: LWL/Rasche
12.05.2023

„Die Landschaftsverbände leisten Großes“

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die Landschaftsverbände bei einem Festakt zu deren 70-jährigen Bestehen gewürdigt. „Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist eine wesentliche Grundlage für das Funktionieren unseres Gemeinwesens. Die Vielfalt und Qualität der Arbeit der Landschaftsverbände ist beeindruckend und verdient höchste Anerkennung“, sagte Wüst beim Festakt in Köln.

Als am 12. Mai 1953 die „Landschaftsverbandsordnung“ veröffentlicht wurde, bedeutete dies eine Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Nachdem der Landtag im Mai 1953 die sogenannte Verfassung der Landschaftsverbände verabschiedet hatte, trat die Landschaftsverbandsordnung am 1. Oktober in Kraft: Der Landschaftsverband Rheinland  und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe lösten damit ihre Vorgänger, die Provinzialverbände, ab. „Ich bin dankbar, dass die Landschaftsverbände seit nunmehr 70 Jahren Großes leisten, um allen Menschen umfassende Teilhabe am Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen – dadurch machen sie unser Land vielfältiger, stärken den Zusammenhalt und bereichern die Gesellschaft selbst“, sagte der Ministerpräsident gegenüber Vertretern des LWL und des LVR. 

Szene der Landschaftsversammlung 1953Foto: LWL / LWL-Medienzentrum für Westfalen

Szene der Landschaftsversammlung 1953
Foto: LWL / LWL-Medienzentrum für Westfalen

Bei dem Festakt betonte der Vorsitzende der LWL-Landschaftsversammlung, Klaus Baumann, dass die Landschaftsverbände heute gefestigt da stünden: „Das Land hat unsere Verbände immer wieder mit neuen Aufgaben beauftragt. Wir haben gezeigt, dass wir solche Aufgaben sehr agil und schnell bewältigen können.“ Dafür brauche es aber auch eine auskömmliche Finanzierung, so Baumann. In einer Talkrunde ging es um anstehende Herausforderungen. „Menschen mit Behinderung zu beschäftigen kann ein Teil der Lösung für den allgemeinen Arbeitskräftemangel werden“, sagte LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann. „Warum sollte der LWL nicht sagen, dass wir zehn Prozent dieser Menschen aus den Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt bringen? Warum soll der LWL nicht mit gutem Beispiel vorangehen und seine eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben? Warum machen wir uns nicht gemeinsam zum Ziel, die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung bis 2030 um zehn Prozent zu senken?“

Auch Ulrike Lubek, Direktorin des rheinischen Schwesterverbandes LVR, sieht die Landschaftsverbände gefordert: „Angesichts immer schwierigerer Rahmenbedingungen – also Fachkräftemangel, Teuerung, Verteilungskämpfe oder gesellschaftliche Polarisierung – ist es mein allergrößtes Anliegen, dass die, die sich auf uns verlassen, uns weiterhin als Organisation wahrnehmen, in der es im allerwörtlichsten Sinne menschlich zugeht.“

wsp

Lesen Sie zum Thema „70 Jahre Landschaftsverbände ein Interview mit Klaus Baumann, Vorsitzender der Landschaftsversammlung im LWL.

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