Die Stasi an westdeutschen Universitäten: Münsteraner Historiker untersucht Einfluss
Münster (wh). Der Historiker Professor Thomas Großbölting von der Universität Münster untersucht in einem neuen Forschungsprojekt erstmals die Aktivitäten des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit an den bundesdeutschen Universitäten in den 1970er und 80er Jahren. Am Beispiel der Universitäten von Münster, Kiel und Bremen will er herausfinden, welche Kontakte, Verbindungswege und Kooperationen es gab.
Dem Münsterischen Historiker geht es dabei weniger um Namen, vielmehr will er herausfinden, welche Rolle die Hochschulen bei der DDR-"Auslandsaufklärung" spielten. Er geht davon aus, dass mögliche Schwerpunkte von Stasiaktivitäten in industrienahen Fachbereichen und in der Osteuropaforschung lagen. Darüber hinaus seien die Universitäten möglicherweise auch als Rekrutierungsbasis für potenzielle Spione interessant gewesen.