In Attendorn startet das Digitalprojekt DALES. Foto: Hansestadt Attendorn
26.09.2019

Digitaler Mehrwert für Händler in Attendorn

Im Wettbewerb mit Online-Shops tun sich Fachhändler in den Innenstädten häufig schwer. In Attendorn soll nun erprobt werden, wie der Einzelhandel vor Ort die Möglichkeiten der Digitalisierung für sich nutzen kann. 

Ziel des Projektes DALES (Data Analytics für den lokalen Einzelhandel in einer zukünftigen Smart City) ist es, durch die Auswertung frei verfügbarer Daten die Kunden besser zu verstehen, um Angebote besser abstimmen zu können, erklärt Bastian Kordyaka vom Forschungskolleg der Universität Siegen, das den Versuch wissenschaftlich auswertet: „Die Händler haben in der Regel bereits ein gutes Gefühl für ihre Kunden, zum Beispiel, wenn es darum geht, zu welchen Zeiten sie einkaufen. Wir wollen durch die Datenanalyse dazu beitragen, diese Einschätzungen zu verfeinern und besser zu nutzen – ähnlich, wie es Online-Händler bereits tun.“ 

Ausgewertet werden unter anderem anonyme Daten aus dem Freifunknetz in Attendorn. Hier ist erkennbar, wieviele Menschen sich beim Besuch der Innenstadt in das WLAN-Netz ein- und ausloggen. Daten aus den Kassensystemen der Geschäfte zeigen wiederum, welche Waren verkauft wurden. Hinzu kommen frei verfügbare Daten, zum Beispiel zum Wetter oder auch zu Veranstaltungen, berichtet Kordyaka: „So könnten wir sehen, ob vor einen Fußballspiel der Verkauf von Knabberartikeln steigt.“

Was solche Erkenntnisse den Händlern bringen könnten? „Es geht zum Beispiel darum, den Einsatz von Personal effektiver zu planen oder Angebote und Aktionen besser abzustimmen“, erklärt der Wirtschaftsinformatiker. 

Die Innenstadt von Attendorn. Foto: Stadt Attendorn

Die Innenstadt von Attendorn. Foto: Hansestadt Attendorn

Hintergrund des Projektes ist, dass Attendorn zwar eine hohe Kaufkraft hat, ein größerer Teil dieses Geld aber außerhalb der sauerländischen Stadt ausgegeben wird. Ähnliche Forschungen wurden bislang vor allem in Großstädten durchgeführt, so soll nun DALES Erkenntnisse für kleinere Kommunen bringen. Das Projekt wird vom NRW-Wirtschaftministerium gefördert.

wsp

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