Kelche und andere Kulturgüter sollen in dem Projekt digital erfasst werden. Foto: Thomas Fusenig/WWU
27.03.2023

Digitalisierung kirchlicher Kunstschätze

Die Kulturgüter und Kunstschätze in den Kirchen der westfälischen Gemeinden sollen digital erfasst und öffentlich zugänglich werden. Hierzu haben das Bistum Münster und die Universität Münster die Förderung eines Forschungsprojekts vereinbart. 

Kruzifixe, Gemälde, Skulpturen, aber auch liturgische Gefäße wie etwa Kelche oder Hostienschalen sowie Textilien sollen in diesem Projekt systematisch erfasst und in der Deutschen Digitalen Bibliothek veröffentlicht werden. Dabei sollen folgende Daten abrufbar: Wer ist der Künstler, wann ist das Objekt geschaffen worden, wie groß ist es und wo ist es zu sehen? In einem späteren Schritt könnte ein „digitales Diözesanmusem“ entstehen. So könnten Online-Ausstellungen zusammengestellt und einem breiten Publikum präsentiert werden, erklärt Projektleiterin Carolin Hemsing. „Wir wollen die Kulturgüter in den Kirchen sichtbar und öffentlich zugänglich machen.“

Die Daten zu den digitalisierten Kunstschätzen sollen in der Deutschen Digitalen Bibliothek abrufbar sein. Foto: Thomas Fusenig/WWU

Die Daten zu den digitalisierten Kunstschätzen sollen in der Deutschen Digitalen Bibliothek abrufbar sein. Foto: Thomas Fusenig/WWU

Zunächst geht es aber um eine erste Bestandsaufnahme. Es sei „eine komplexe Aufgabe, die in den 1970-er Jahren begonnene analoge Inventarisierung in ein Format zu bringen, das die Nutzung der Forschungsdaten in digitalen Kontexten und didaktisch erlaubt“, so Hemsing weiter. Denn teilweise liegen die Daten auf Karteikarten vor und mancherorts wurden selbst die Kirchenbänke analog erfasst.

Kulturgüter aus 700 Kirchen werden digitalisiert

Die Wissenschaftler erwarten eine große Anzahl an zu digitalisierenden Kulturgütern. Etwa 700 Kirchen und Kapellen gibt es in Westfalen, heißt es aus dem Forschungsprojekt. Im Durchschnitt werden je Kirche wahrscheinlich rund 150 Gegenstände erfasst, rechnet Hemsing vor. 2,36 Millionen Euro sollen in das Projekt fließen, das im Herbst startet. Es ist auf einen Zeitraum von sechs Jahren angelegt. An der Inventarisierung und der digitalen Erfassung ist ein zehnköpfiges Team beteiligt, zu dem Mitarbeiter der Arbeitsstelle für Christliche Bildtheorie, Theologische Ästhetik und Bilddidaktik (ACHRIBI) der Westfälischen Wilhelms Universität (WWU) sowie der Gruppe Kunstpflege des Bistums zählen.

jüb/wsp

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