Blick auf das Deutsche Bergbau-Museum Bochum mit dem Doppelbock-Fördergerüst. Foto: Karlheinz Jardner
29.05.2024

„Doppelbock auf Museum“

Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum rückt sein größtes Objekt in den Fokus einer Ausstellung: das Doppelbock-Fördergerüst.

Die Schau beschäftigt sich mit dem Doppelbock-Fördergerüst der Dortmunder Zeche Germania, das mit über 70 Metern Höhe und einem Gewicht von 650 Tonnen seit 1974 über dem Bochumer Museum steht. Seit Anfang dieses Jahres wird es jedoch saniert und wird noch bis Jahresende hinter einer staubdichten Plane versteckt bleiben. 

Fördergerüste prägten das Ruhrgebiet

Knapp 1000 Fördergerüste standen einmal im Ruhrgebiet. Diese waren unverzichtbar im Bergbau und sorgten für Mobilität und Bewegung. Im Gerüst verbaute Seilscheiben tragen das Förderseil, das von der ebenerdigen Fördermaschine in den Schacht verläuft. Am Förderseil befestigte Körbe oder Wagen befördern Material, Personal oder Ausrüstung zwischen der Oberfläche und der Welt unter Tage.

Heute dienen die noch vorhandenen Fördergerüste in erster Linie als Landmarken; so ist das Doppelbock-Fördergerüst am Bergbau-Museums das unübersehbare Wahrzeichen der Stadt Bochum. „Unser Fördergerüst ist Zeuge bewegter Zeiten. Es hat in den Nachkriegsjahren am industriellen Wachstum unseres Landes mitgewirkt, es hat den Steinkohlenausstieg überdauert und es hat den Wandel Bochums von der Industriestadt hin zur Wissenschaftsstadt miterlebt“, sagt Sunhild Kleingärtner, wissenschaftliche Direktorin des Deutschen Bergbau-Museums.

Blick in die Ausstellung "Doppelbock auf Museum" im Deutschen Bergbau-Museum Bochum.

Blick in die Ausstellung „Doppelbock auf Museum“ im Deutschen Bergbau-Museum Bochum. Foto: Deutsches Bergbau-Museum Bochum

Die Sonderausstellung „Doppelbock auf Museum. Das Fördergerüst in Bewegung“ präsentiert bis zum 18. Mai 2025 in Baustellenoptik Exponate aus verschiedenen Jahrzehnten und macht die Geschichte des Fördergerüstes an interaktiven Stationen erlebbar. Dazu zählt eine Installation mit originalgetreuen Gerüchen einer Seilfahrt unter Tage. Außerdem können Besucherinnen und Besucher Drohnen steuern und das Fördergerüst von Rost befreien. 

Weitere Informationen hier.

wsp

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