03.11.2011

Doppelter Abi-Jahrgang 2013: Hochschulen rüsten sich mit mehr Hörsälen, Bussen und Beratung

Westfalen (wh). Nach dem Aussetzen der Wehrpflicht steht für die Hochschulen in Westfalen bereits in zwei Jahren das nächste Ereignis an, das eine neue Studentenflut mit sich bringt: der doppelte Abiturjahrgang 2013.
Das Wissenschaftsministerium rechnet landesweit mit 111.000 Studienanfängern " rund 19.000 mehr als es 2012 sein werden. Angesichts dieser Zahlen laufen die Vorbereitungen für den Ausbau der Studienplätze auf Hochtouren.
Ganz im Süden Westfalens, an der Universität Siegen, rechnet die Hochschulleitung mit 4900 Erstsemestern im Jahr 2013. Verglichen mit 2010 entspricht das einem Plus von rund 900 Studienanfängern. Um überfüllte Hörsäle zu vermeiden, wird durch Gebäudeanmietungen, Umbauten und Neubauten zusätzlicher Platz geschaffen. So wird derzeit etwa ein Student-Service-Center errichtet, in dem Räume für die Lehre und studentische Arbeitsplätze untergebracht werden. Trotzdem erklärt Uni-Rektor Professor Holger Burckhart. "Der Einzelne wird zwangsläufig vorübergehend Einschränkungen zum Wohle aller hinnehmen und eine Mehrbelastung auf sich nehmen müssen."
An der Ruhr-Universität in Bochum wurde gleich eine ganze Projektgruppe ins Leben gerufen, um derzeitige und zukünftige Studenten über die Maßnahmen zum doppelten Abiturjahrgang zu informieren. Das Team von "RUB.2013" kommuniziert über Facebook, per Telefon-Hotline und über ein Online-Portal. Dort erfahren potentielle Erstsemester unter anderem, dass in Bochum ein großer Neubau geplant ist und die Mensa länger geöffnet haben wird. Darüber hinaus wird über den Einsatz von mehr U-Bahn-Waggons und zusätzlichen Shuttle-Bussen nachgedacht, um die Studierenden pünktlich zum Campus zu bringen. Zudem will die Ruhr-Uni für die Jahre 2013 bis 2015 rund 4500 zusätzliche Studienplätze anbieten.
1900 Studenten mehr werden in den Jahren 2013 und 2014 an der Universität Bielefeld erwartet. "Als ersten Schritt bauen wir das Beratungsangebot für Studieninteressierte deutlich aus", sagt Hochschulsprecher Ingo Lohuis. Unabhängig vom doppelten Abiturjahrgang entsteht in Bielefeld derzeit ein neues Uni-Gebäude, das mit einer Nutzfläche von 27.000 Quadratmetern bis Ende 2013 mehr Platz für Lehre und Forschung bieten wird. Nach Fertigstellung dieses Bauwerks beginnt dann die Sanierung am 40 Jahre alten Hauptgebäude der Universität, das zu den größten Bauwerken in Europa gehört. Bis 2025 sollen die Baumaßnahmen beendet sein. Insgesamt werden in den kommenden Jahren voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro in den Campus Bielefeld investiert.
Die Hochschule Hamm-Lippstadt wurde bereits bei ihrer Gründung vor zwei Jahren mit Blick auf die steigenden Studierendenzahlen ausgerichtet. Derzeit sind rund 1100 Studenten eingeschrieben. Bis zum Jahr 2013 soll die Zahl der Studienplätze auf etwa 2500 erhöht werden. Dafür werden die beiden Hochschulstandorte in Hamm und Lippstadt derzeit weiter ausgebaut.

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