Auf dieser Wiese am Trianel-Kraftwerk in Hamm-Uentrop soll das Wasserstoffzentrum Hamm entstehen. Foto: Trianel GmbH
09.05.2023

Dortmund steigt in Wasserstoffprojekt ein

Das Wasserstoffzentrum Hamm hat einen weiteren kommunalen Partner gewonnen. Die Dortmunder Stadtwerke sind bei dem Projekt nun mit dabei. 

20 Prozent der Anteile übernimmt die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) von der Trianel GmbH, die das Projekt im Herbst 2021 gemeinsam mit den Stadtwerken Hamm gegründet hatte. Im Wasserstoffzentrum Hamm soll grüner Wasserstoff hergestellt werden. Mit dem Beitritt von DSW21 werden insgesamt vier kommunale Unternehmen am Wasserstoffzentrum Hamm beteiligt sein: die Stadtwerke Hamm, die Stadtwerke Bochum, DSW21 und Trianel.

„Durch die Mobilisierung wichtiger kommunaler Player wie den Stadtwerken aus Hamm, Bochum und Dortmund entsteht mit dem Wasserstoffzentrum Hamm der erste kommunale Gemeinschaftselektrolyseur. Damit beschreiten wir auch in dieser innovativen Technologie den erfolgreichen Weg der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit und leisten mit unserer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung von Innovationsprojekten einen Beitrag zum kommunalen Wasserstoffhochlauf“, so Sven Becker, Sprecher der Trianel-Geschäftsführung.

Alleskönner Wasserstoff?

Wasserstoff kann Fahrzeuge antreiben und zur Speicherung von regenerativer Energie genutzt werden. Westfalen will vom Hype profitieren und Vorreiter-Region werden.

Der geplante Elektrolyseur wird eine Leistung von 20 Megawatt haben und damit bei geplanten 4000 Volllaststunden bis zu 1500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr aus regenerativem Strom gewinnen können, heißt es in einer Mitteilung des Wasserstoffzentrums Hamm. Ab 2024 soll die Anlage gebaut werden, im Optimalfall könne bereits 2025 grüner Wasserstoff produziert werden.

Neuorientierung in Steinfurt

Nachdem das Wasserstoffprojekt der Kreise Steinfurt, Borken, Coesfeld, Warendorf, Emsland und Grafschaft Bentheim beim „HyLand-Wettbewerb“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr leer ausgegangen ist, will sich der Kreis Steinfurt weiterhin mit seinem Wasserstoffnetzwerk HYMAT-Energie über andere Programme um Fördermittel bewerben, damit die gewünschte Wasserstoff-Tankstelle in Rheine gebaut werden kann, heißt in einer Mitteilung des Kreises. Ohne Förderung lässt sich das 2,5 bis 3 Millionen Euro teure Projekt nicht umsetzen. Die Kreise hatten sich als „HyPerformer-Region“ zusammengeschlossen und sich gemeinsam für die 15 Millionen Euro-Förderung im „HyLand-Wettbewerb“ beworben. Ihr Gemeinschaftsprojekt „NortH2West Mobility“ musste sich aber der Konkurrenz der Regionen Rügen-Stralsund und Erfurt sowie der Region Rhein-Ruhr geschlagen geben.

Auch im Kreis Soest soll das Thema Wasserstoff zukünftig eine große Rolle spielen. Dort wurde eine gemeinsame Vision 2030 zum Hochfahren der Wasserstoffwirtschaft angestoßen. Im Fokus des HyStarter-Projekts stehe dabei die klimaneutrale Produktion in der Industrie. Außerdem könnte Wasserstoff in Logistik und Verkehr eingesetzt werden, heißt es. Unter anderem soll eine Wasserstofftankstelle errichtet werden. Mit den weithin sichtbaren Windrädern, so Landrätin Eva Irrgang, seien bereits viele Anlagen für erneuerbaren Strom im Kreis Soest in Betrieb: „In diesem Zusammenhang weisen die Wasserstoff-Elektrolyse und die Wasserstoff-Speicherung netzdienliche Potenziale auf. Neben den bestehenden Windenergieanlagen sollen zukünftig weitere Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Der damit generierte Strom soll zur Wasserstoff-Elektrolyse genutzt werden.“

jüb/wsp

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