Dortmunder Bahngipfel fordert zweites Gleis
Das Bahnbündnis Westfalen drängt auf einen zweigleisigen Ausbau der Strecke Münster – Lünen – Dortmund. Vertreter von Städten, Gemeinden, Kammern, Gewerkschaften und Verbänden in Westfalen haben bei einem Gipfelgespräch im Dortmunder Rathaus ihre Forderung erneuert.
„Der Ausbau muss sofort in Angriff genommen werden. Der Verweis des Bundes oder der Bahn AG auf ausstehende Konzepte ist nicht zielführend und ein Hemmschuh. Die Notwendigkeit des Ausbaus liegt auf der Hand“, sagte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Er wies auf die Umsetzung von Bahnprojekten in Süd- und Ostdeutschland hin und forderte eine entsprechende Gleichbehandlung der westfälischen Region. „Gleichwertige Lebensbedingungen sind eine durch das Grundgesetz formulierte Norm. Die Bundesregierung und der Bundestag sollten sich daran halten“, so Sierau.
Die Forderung des Bahnbündnisses kommt wenige Tage, bevor die Deutsche Bahn ihre Pläne für Reparaturarbeiten an der Strecke Lünen – Münster vorstellen will. Fest steht bereits, dass die Strecke ab dem 6. Januar bis voraussichtlich zum 12. August 2020 für den Nah- und Fernverkehr gesperrt sein soll. Umleitungen und Ersatzverkehr sind geplant.
Die eingleisige Strecke Münster – Lünen – Dortmund gilt als Nadelöhr im DB-Netz. Pendler und Reisende müssen regelmäßig Verspätungen wegen Zugüberholungen hinnehmen. Dabei wurde die Verbindung als Ausbaustrecke bereits 1985 im Bundesverkehrswegeplan erwähnt. Mehrfache Appelle an den Bund folgten. 2018 wurde die Strecke als Teilausbau in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Das sei jedoch nicht ausreichend, sind mehrere Anrainerkommunen überzeugt. Notwendig sei vielmehr ein zweites Gleis auf der kompletten Strecke sowie eine stündliche Fernverkehrsverbindung zwischen Dortmund und Münster.
wsp